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Besuch beim Aschauer Mund-ART-Weg

Die bairische Sprache ist sehr vielschichtig und das will die Franziska-Hager-Mittelschule Prien nun mit einem neu konzeptionierten „Mund-ART-Weg“ der Öffentlichkeit vor Augen führen. Die Idee dazu hatten Franz Wagner, Lehrer an der Mittelschule, und Aschaus Tourismuschef Herbert Reiter. „Die Mundart und das Bairische soll dadurch mehr belebt und ins Bewusstsein gerückt werden“, sagt Reiter. Bis zum Schuljahresende sollen in jeder Gemeinde des Schulsprengels Wegabschnitte mit bis zu zehn Schildern ausgestattet werden. Auf ihnen wird bildlich, mit erklärenden Texten und QR-Codes als Zugang zu passenden Audio-Dateien, ein Mundart-Begriff vorgestellt und erklärt. Diese Begriffe werden von den Schülern zusammengetragen, aus denen die Gemeinden dann ihre Favoriten auswählen können. In Aschau wird dieser Wegabschnitt vom Kohlstattparkplatz bis zum Aschauer Badeplatz führen und mit Wörtern rund um das Thema „Genuss“ beschildert werden.

„Von Antndreg bis Ziach – so a Mund-ART Weg wär gar ned schiach!“ So, oder so ähnlich haben sich die beiden Aschauer Initiatoren gedacht, als sie die Idee für einen Mundart-Weg hatten. Damit er zu einem interkommunalen Gemeinschaftsprojekt der Franziska-Hager-Mittelschule Prien werden konnte, wurde das Projekt von Rektor Marcus Hübl den Gemeinden des Mittelschulverbands vorgestellt und das Interesse abgefragt. Genuss, bayrische Bräuche, Landwirtschaft, Musik, Feste im Jahreskreis oder Flora und Fauna waren die auszuwählenden Themen. Die sieben Gemeinden Aschau i.Chiemgau, Bernau am Chiemsee, Breitbrunn, Gstadt, Eggstätt, Prien am Chiemsee und Rimsting waren schnell zu begeistern und suchten sich ihren Themenschwerpunkt für den jeweiligen Weg. In Aschau i.Chiemgau finden sich vom „Mongdratzerl“ bis zum „Semmeknedl“ Begriffe rund um den Genuss. Dazu werden im Bereich vom Kohlstatt-Parkplatz in Richtung Freibad (entlang des Haindorferbergs) zehn Tafeln aufstellt. Auf den Schildern soll sowohl der bairische Ausdruck – eingebunden in einen Satz – als auch ein dazu passendes Bild als Illustration stehen. Zusätzlich dazu gibt es einen Link zu einer Audio-Datei, die das Geschriebene nochmals aufgreift, die Aussprache deutlich macht und weitere Erklärungen zum jeweiligen Mundart-Ausdruck bietet. Für die Illustrationen konnte der Grafiker Wast Huber gewonnen werden. Auch weitere Fachleute unterstützten bei der Durchführung des Projektes: Damit am Schluss die bayerischen Ausdrücke auch richtig geschrieben und erklärt sind, redigierte Professor Ludwig Zehentner, Mundartexperte von der Universität Regensburg, die Texte der Schilder. Außerdem boten der Bayernbund e.V. sowie Ministerialdirigent a.D., Dr. Dr. Helmut Wittmann fachliche Verstärkung. Nathalie Hintermeir vom Webatelier in Aschau konzipierte die Homepage und half bei Inhalt und Gestaltung des Internetauftritts.

Weitere Infos gibt es bei der Tourist Info Aschau i.Chiemgau, Tel. 08052/90490 bzw. unter www.mundartweg.bayern.

Text und Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Aschauer Mundartweg mit einigen Tafeln

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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