Zehn Jahre nach seinem ersten Besuch zur Eröffnung des Werks war Landrat Peter Dreier gemeinsam mit Wirtschaftsreferent Ludwig Götz erneut zu Gast bei der Sungwoo Hitech GmbH in Niederaichbach. Bei seinem Rundgang mit Produktionsleiter Markus Simbeck, den Finanzverantwortlichen Harald Knott und Werksleiter Michael Fersch zeigte er sich beeindruckt von der dynamischen Entwicklung des Unternehmens, das sich zu einem wichtigen Akteur in der Automobilzulieferbranche entwickelt hat. Besonders die Innovationskraft und Expansion des Betriebs, der sich kontinuierlich an die Herausforderungen des Marktes anpasst, standen im Mittelpunkt des Besuchs.
Sungwoo Hitech ist ein weltweit agierender Automobilzulieferer mit Stammsitz in Südkorea und starker Präsenz in Europa. Das Unternehmen ist auf die Fertigung hochwertiger Karosseriekomponenten spezialisiert und liefert Struktur- sowie Sichtteile an Automobilhersteller. Neben dem langjährigen Hauptkunden Hyundai/Kia hat sich Sungwoo Hitech inzwischen auch bei europäischen Marken wie BMW, Audi und Porsche etabliert. Durch fortschrittliche Schweiß- und Verbindungstechnologien sowie den gezielten Einsatz von Aluminium konnte das Unternehmen sein Portfolio erweitern und sich als innovativer Partner der Automobilindustrie positionieren.
Seit dem Produktionsstart im Jahr 2016 hat sich das Werk in Niederaichbach stetig weiterentwickelt und beschäftigt derzeit 330 feste Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 111,1 Millionen Euro. Insgesamt produziert das Werk jährlich rund 16 Millionen Bauteile und verarbeitet dabei fast 37.000 Tonnen Material. Besonders bemerkenswert: Durch moderne Automatisierungstechnologien und einen hochentwickelten Roboterpark gelingt es, innerhalb von nur 70 Sekunden aus Einzelteilen ein fertiges Bauteil herzustellen.
„Trotz positiver Entwicklungen steht Sungwoo Hitech vor Herausforderungen. Der europäische Absatzmarkt schwächelt, und die Auswirkungen globaler Handelskonflikte – insbesondere die Zölle in den USA – beeinflussen das Geschäft“, erklärte CFO Harald Knott die aktuelle Lage. Besonders deutlich wird dies anhand des größten Werks des Unternehmens in Mexiko, das mit seinen rund 3.000 Mitarbeitern von globalen politischen Entscheidungen stark betroffen ist.
Ein weiteres wichtiges Thema für das Unternehmen sind steigende Energiekosten, die trotz betriebseigener umfangreicher Photovoltaikanlagen, erheblich zu Buche schlagen. Zudem nimmt der bürokratische Aufwand für Zertifizierungen weiter zu. Dennoch bleibt die Qualitätssicherung ein zentraler Fokus: Die Prüfsysteme des Werks sind so präzise, dass kaum Ausschuss entsteht. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, investiert Sungwoo Hitech in die Automatisierung und Effizienzsteigerung. Derzeit laufen zwei Schichten, während zwei Anlagen in einem Dreischichtbetrieb an fünf Tagen in der Woche produzieren. Dabei erfolgt die Belieferung der Kunden im Stundentakt. Zur Optimierung der Intralogistik kommen zwei fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung des Standorts war auch die Infrastruktur ein Thema beim Besuch des Landrats. Der zunehmende Lkw-Verkehr – mit rund 80 Lkw täglich – erfordert infrastrukturelle Anpassungen. Insbesondere die anstehende Sanierung des nahegelegenen Kreisverkehrs durch den Landkreis am Autobahnrasthof Wörth wurde diskutiert.
Zum Abschluss seines Besuchs zog Landrat Peter Dreier ein positives Fazit: „Die Entwicklung von Sungwoo Hitech in den vergangenen zehn Jahren zeigt eindrucksvoll, wie durch Innovationskraft und strategische Weitsicht ein Unternehmen erfolgreich wachsen kann. Die kontinuierlichen Investitionen in Automatisierung und neue Technologien sind essenziell, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen. Dies stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort Niederaichbach, sondern sichert auch langfristig Arbeitsplätze in der Region.“
Bericht und Foto: LRA Landshut – Markus Simbeck, Produktionsleiter bei Sungwoo Hitech gab Landrat Peter Dreier Einblicke in die Produktion in Niederaichbach.