Leitartikel

Bernaus neuer Umweltreferent Severin Ohlert

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Neu gewählt und gleich bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates unter der Führung von Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber zum Referenten für Umwelt bestimmten Ratskollegen ist in Bernau a. Chiemsee Severin Ohlert gewählt worden. Ihn und sein Amt wollen wir mit diesem Beitrag näher vorstellen.

 In Bernau geboren und aufgewachsen kennt der seit zwei Jahren verheiratete Severin Ohlert seine Heimatgemeinde bestens. Beruflich ist der Pädagoge mit freiwilligen Zusatz-Ausbildungen im Bereich Natur-, Wald- und Erlebnispädagogik stark gefordert, dennoch hat er sich nebenberuflich um einen Abschluss Master of Arts im Vorjahr gekümmert. Seit acht Jahren ist Ohlert im Wassersport sowie bei der Wassersportschule Rosenheim in Bernau tätig, zudem war er drei Jahre im Stadtjugendamt Rosenheim Mitarbeiter. Vor seiner nunmehr begonnenen ersten Amts-Periode war Severin Ohlert seit eineinhalb Jahren bei der Gruppierung „Die Grünen“ aktiv, seit einem Jahr ist er auch deren Erster Kassier.  Weitere ehrenamtliche Aufgaben nimmt er als Schöffe beim Landgericht Traunstein wahr. Als seine Eltern zwei Flüchtlinge in ihrem Haus aufgenommen hatten, da unterstützte er die Eingliederung in Form von Lernhilfe, gemeinsamen Arbeiten und Sport-Training.

Vier Fragen an den Bernauer Umweltreferenten:

Frage: Welches Aufgabengebiet hat der Bernauer Umweltreferent?

Ohlert: „Ich persönlich sehe mein Aufgabengebiet folgendermaßen an:

  • Ökologisierung der Stadtentwicklung (ökologisches Bauen, B-Pläne, Energie, Grün),
  • Verbindung von Ökologie und Ökonomie als Wertschöpfungsfaktor
  • Netzwerkbildung in Bernau und der Region in enger Kooperation mit dem Klimaschutzbeauftragten der Gemeinde Bernau
  • Einbringen aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Thema Energie, Umwelt und nachhaltigem Wirtschaften
  • Zusammenbringen und Zusammenarbeit fördern von Aktionsgemeinschaften (z.B. Obst- und Gartenbauverein, BUND, Energiegenossenschaft, Paten der Nacht, etc.)
  • Förderung der regionalen Landwirtschaft und Direktvermarktung Bernauer Erzeugnisse

Frage: Welche Ideen und Pläne gibt es für die neue Legislaturperiode?

Ohlert: „Zu meinen Plänen gehören die Ausgestaltung der Sternenregion Chiemsee, das Gestalten großzügiger Ausgleichsflächen im Vorfeld und ein Augenmerk auf den Wasserverbrauch. Starten wollen wir eine neue „Tradition“ #einheitsbuddeln, hier sollen am 3.10 alle einen Baum Pflanzen als Zeichen der deutschen Solidarität und des Klimaschutzes.  Zukünftige Bauwerber sollen ökologisches Bauen als Auflage bekommen, sowie   bei Rentabilität verpflichtend Solar verbauen. Wenn diese nicht selber Solar verbauen möchten soll in Zukunft unsere Energiegenossenschaft stärker mit einbezogen werden, dabei denke ich an ein Bürgerkraftwerk, gegebenenfalls durch Geothermie.

Frage: Welche Wünsche gibt es an Rathaus und Bevölkerung?

Ohlert: „An das Rathaus habe ich den Wunsch, dass meine Ideen weiterhin wohlwollend aufgefasst werden. Im weiteren würde ich gerne stärker bei Bauvorhaben und Gestaltungsideen der Gemeinde beratend zur Seite stehen, um den Umweltaspekt stärker einbringen zu können. In vielen Punkten scheinen umweltrelevante Aktionen teurer zu sein. Mittel- bzw. langfristig jedoch zahlen sich diese schnell wieder aus, so dass man in Zukunft sich viel Geld sparen kann. Gerne würde ich auch für die Gemeinde zu Umweltkonferenzen, Tagungen etc. fahren. An die Bevölkerung habe ich die Bitte und den Wunsch, dass bei Unklarheiten man jederzeit bei mir nachfragen kann.  Ich möchte quartalsweise Veranstaltungen anbieten, die die Bevölkerung über diverse Umrüstungen oder generelle Umweltaspekte informieren sollen. Ich bin offen für Ideen, Anregungen und konstruktive Kritik.

Frage: Was ist Ihnen sonst noch wichtig?

Ohlert: „Ich sehe großes Potential in der interkommunalen Zusammenarbeit. Wir sollten uns insgesamt stärker als Region präsentieren und verkaufen und nicht mehr jede Gemeinde nur für sich. Das bedeutet nicht seine eigene Identität und Alleinstellungsmerkmale der einzelnen Gemeinden aufzugeben. Im Gegenteil, wir könnten diese gemeinsam  noch stärker herausarbeiten“.

Text: Hötzelsperger – Foto: Irmgard Sinnesbichler

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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