Natur & Umwelt

Beelitz: Spargelmuseum und LAGA sind eine perfekte Ergänzung

Die kleinen gelben Blüten des Spargels im Bauerngarten sind schon fast geschlossen. Im Beet direkt vor dem Spargelmuseum werden die orangenen Samenkapseln, die sich nun an den Pflanzen bilden werden, zu leuchtenden Farbtupfern. „Unsere Besucherinnen und Besucher können hier direkt vor dem Museum sehen, wie Spargel wächst. Das kommt unglaublich gut an und sorgt oft für Überraschungen, da viele gar nicht wissen, dass die Pflanze auch Kraut bildet und Photosynthese betreibt“, sagt Justine Remus, die gemeinsam mit Lisa Heese die Museen der Stadt Beelitz (Brandenburg) betreut.

Der Bauerngarten ist wie auch das Spargelmuseum Teil der Landesgartenschau. Für Gartenschaugäste ist der Besuch kostenlos, und das wird rege genutzt: „An manchen Tagen haben wir mehr als 500 Besucher in den beiden Räumen, selbst internationale Gäste aus Schweden oder China waren schon hier“, sagt Lisa Heese. So trägt die Landesgartenschau dazu bei, Wissen über den Spargelanbau zu vermitteln. Besonders informativ für die Gäste aus dem Ausland ist dabei, dass das Goethe-Institut vor der LAGA drei Filme über den Spargelanbau der Region und das Spargelmuseum gedreht hat, die mit englischen Untertiteln im Museum gezeigt werden.

Überhaupt wurde das 2018 aus Schlunkendorf in die Beelitzer Mauerstraße umgezogene Museum, das auch vom Beelitzer Spargelverein unterstützt wird, vor der Gartenschau deutlich aufgewertet. So förderte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg mit 45.000 Euro die Ergänzung der Ausstattung. Seither sehen Besucher hier nicht nur, wie sich die Anbaukultur rund um den Spargel in Beelitz seit dem ersten feldmäßigen Anbau im Jahr 1861 entwickelt hat und wie der Spargel einst in der Küche verarbeitet wurde. Sie können auch nachvollziehen, wie sich der Anbau über die vergangenen 161 Jahre verändert hat, wie aufwändig er für die Bauern noch immer ist und warum sich besonders die leichten Böden rund um Beelitz für das Edelgemüse eignen.

Das kommt nicht nur bei den Gästen mit weiter Anreise an, die lobende Worte im Gästebuch hinterlassen. „Auch die Beelitzer sind stolz auf ihr Museum. Nachdem sie es in den ersten Wochen der LAGA selbst neu kennengelernt und einiges noch von Großeltern Bekanntes wiederentdeckt haben, führen sie jetzt ihre Freunde durch die Ausstellung“, so Justine Remus. Regelmäßige Museumsgäste gibt es zudem in allen Altersklassen: Großeltern und Eltern kommen zum Teil wöchentlich mit ihren Schützlingen nach dem Spielplatzbesuch ins nahe Museum, um das übergroße Spargelspiel zu spielen – eine Beelitzer Variante des „Mensch ärgere dich nicht“.

Das können sie noch bis 31. Oktober täglich im Rahmen eines LAGA-Besuches. Danach geht das Museum in die Winterpause. Besuchergruppen werden in dieser Zeit auf Anfrage geführt (033204/39154 oder museen@beelitz.de). Ab dem Spargelanstich 2023 öffnet das Museum wieder regulär.

Bericht und Fotos: LAGA Beelitz

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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