Brauchtum

Bayerns Trachtler blicken nach vorn: Jahrestagung

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

168 Delegierte aus 22 Gauverbänden des Bayerischen Trachtenverbandes, die derzeit 164.512 erwachsene und rund 100.000 jugendliche Mitglieder in ihren Reihen haben, fanden sich für zwei Tage beim Gauverband München und Umgebung im Bürgerhaus von Unterföhring ein. Hauptthemen der Beratungen waren der Betrieb des Trachtenkulturzentrums im niederbayerischen Holzhausen sowie vielfältige und ganzjährige Aktivitäten auf den Gebieten der Volks- und Blasmusik, mit Tänzen und Schuhplattler und bei Theater und Mundart.

Große gesellschaftliche Anerkennung erfuhren der Trachtenverband mit Landesvorsitzenden Max Bertl und der Trachtengau München und Umgebung mit seinem Gauvorstand Ludwig Huber anlässlich dieser Tagung. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder würdigte in einer Video-Grußbotschaft die Leistungen und die Beiträge der Trachtler zugunsten der Lebensfreude im Freistaat Bayern, der heuer unter Einbeziehung der Brauchtumsverbände sein 100jähriges Bestehen feiern konnte. „Unser Gwand drückt uns bayerisches Lebensgefühl aus“ – mit diesen Worten würdigte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber das sichtbare Einstehen der Trachtenträger. Weitere Grußworte sprachen Staatsminister und Leiter der Staatskanzlei Dr. Florian Herrmann, Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer von der Stadt Unterföhring („Wir haben 11.000 Einwohner und 22.000 Arbeitsplätze“), Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Florian Besold als Präsident der Bayerischen Vereinigung, Florian Hahn als Mitglied des Bundestags, Hans-Peter Gäbelein als Vertreter des Bayerischen Sportschützenbundes und der Bürgerallianz Bayern, Landesvorsitzender Sebastian Friesinger vom Bayernbund sowie der aus Kanada angereiste Vorsitzende des Gauverbandes Nordamerika, Tom Vogt. Das nächste große Projekt der bayerischen Trachtler ist der Ausbau des Museums im Trachtenkulturzentrum in Holzhausen. „1,1 Millionen Euro werden hierfür veranschlagt, eine staatliche Förderung in Höhe von 500.000 Euro ist bereits zugesagt, weitere Unterstützungen dürfen wir vom Bezirk Niederbayern, vom Landkreis Landshut, von der Gemeinde Geisenhausen und vom eigenen Förderverein sowie durch Privatspenden und Eigenmittel erwarten. Wie beim Bau des Trachtenkulturzentrums werden wir auch diese Maßnahme ohne Schulden schultern“, so Max Bertl in seinen Ausführungen. Etwas Bedenklichkeit in die überaus gute Stimmung bei der Jahrestagung brachte stellvertretender Vorsitzender Peter Eicher vom Gauverband I ein, er sagte zur Mitgliederentwicklung: „Die Trachtensache ist so anerkannt wie noch nie, dennoch stagniert die Zahl der Mitglieder und Jugendlichen, zuweilen ist die Zahl sogar rückläufig und aufgrund fehlender Bereitschaft, ehrenamtliche Führungsaufgaben zu übernehmen, sind auch Vereinsauflösungen in Bayern zu befürchten. Was können wir machen, dass wir nach außen noch besser präsent sind und die Leute bei uns dabei sein wollen?“. Mit dieser Entwicklung will sich der Trachtenverband zukünftig noch stärker auseinandersetzen. Bestandteil der Tagung waren auch ein gemütlicher Volkstanzabend, ein Steh-Empfang vor dem Bürgerhaus sowie ein gemeinsamer Gottesdienst mit Domkapitular Josef Obermaier, der in seiner Predigt die Bedeutung des Sonntags hervorhob. Die nächste Landestagung des Bayerischen Trachtenverbandes ist am 28./29. September beim Loisachtaler Gau, dessen Gauvorstand Josef Ponholzer hat hierzu nach Bad Tölz eingeladen.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke von der Jahrestagung der Bayerischen Trachtler in Unterföhring beim Gauverband München und Umgebung

  • Trachtenkulturzentrum Holzhausen: das wichtigste Projekt der bayerischen Trachtler, dort steht der Ausbau des Museums bevor (Bilder zeigen Pfarrhof, dort soll das Museum erweitert werden).

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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