Land- & Forstwirtschaft

Bayerns Landwirtschaftsminister in China

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Chinareise von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner entwickelt sich zu einer gelungenen Werbeaktion für Spezialitäten aus dem Freistaat: Chinesische Importeure und Handelsvertreter signalisierten am Freitag bei einem „Bayernempfang“ in der Millionen-Metropole Shenzhen großes Interesse an weißblauen Lebensmittel-Spezialitäten. Zuvor hatte sich Brunner bei politischen Entscheidungsträgern der südchinesischen Boom-Region Guangdong für einen Ausbau der Handelsbeziehungen und für einen Abbau bürokratischer Hürden bei Lebensmittel-Importen nach China eingesetzt. Dem Minister zufolge haben nämlich die aktuellen Überlegungen der chinesischen Behörden, zusätzliche Zertifikate der Herkunftsländer einzufordern, erhebliche Verunsicherung bei exportwilligen bayerischen Unternehmen ausgelöst. „Ein solcher Schritt würde unserer mittelständisch geprägten Land- und Ernährungswirtschaft den Zugang zu den erforderlichen Exportlizenzen erschweren“, so der Minister. Das könne niemand wollen, schließlich wachse in China stetig die Nachfrage nach hochwertigen Produkten aus dem Ausland. Gerade jüngere Chinesen sind Experten zufolge auch in der Ernährung ausgesprochen marken- und qualitätsorientiert. Brunner: „Das eröffnet allerbeste Chancen für den Absatz gerade bayerischer Produkte.” Denn Spezialitäten aus dem Freistaat seien wegen ihrer Vielfalt und Qualität weltweit bekannt und geschätzt.

Diese Einschätzung hat sich laut Brunner auch beim Treffen mit potenziellen Handelspartnern in Shenzhen bestätigt. „Die Gespräche waren vielversprechend“, sagte Brunner im Anschluss an die Produktpräsentationen. Es sei gelungen, wertvolle Kontakte für einen Ausbau der Ausfuhren nach China zu knüpfen. Neben Bier und Molkereiprodukten stehen dem Minister zufolge bei den chinesischen Partnern auch Frankenwein und Süßwaren hoch im Kurs. Brunner sieht hier noch erhebliche Absatzmöglichkeiten. Rückenwind beim Ausbau der bayerischen Agrarexporte erhofft er sich von seinem Treffen mit dem Vize-Gouverneur von Guangdong, Haiguang Deng. „Wir haben vereinbart, unsere Zusammenarbeit im Agrarbereich rasch auszubauen“, so der Minister. Schließlich könnten beide Länder viel voneinander profitieren. Laut Brunner erhofft sich Guangdong die Unterstützung Bayerns bei der Weiterentwicklung der ländlichen Räume, denn Überalterung und Landflucht seien in China eine große Herausforderung. Die bayerischen Ansätze und Initiativen in der ländlichen Entwicklung, der interkommunalen Zusammenarbeit und der Schaffung von Einkommensalternativen für die ländliche Bevölkerung bezeichnete Deng als  ausgesprochen interessant. Hier könne man viel von Bayern lernen. Aber auch bei der Weiterentwicklung in der Agrartechnik, bei der Berufsbildung und bei der Verwertung organischer Abfälle zur Energiegewinnung erhofft sich Guangdong Schützenhilfe aus Bayern. Details der Zusammenarbeit soll in den nächsten Monaten eine gemeinsame Arbeitsgruppe klären.

Foto StMELF zeigt den Minister beim Treffen mit Vize-Gouverneur Deng.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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