Die laufenden Bauarbeiten auf der Autobahn A8 zwischen Rohrdorf und Frasdorf führen derzeit zu erheblichen Verkehrsproblemen in der Region. Immer wieder kommt es zu massiven Rückstaus, in deren Folge zahlreiche Autofahrer die Autobahn an den Anschlussstellen Achenmühle und Frasdorf verlassen, um über Nebenstrecken auszuweichen. Der daraus resultierende Ausweichverkehr belastet insbesondere die Ortskerne von Frasdorf und Achenmühle stark.
Kritik kommt nun von Kreisrat Helmut Freund (BAYERNPARTEI), der auch Bürger der Gemeinde Frasdorf ist. Er hat sich mit einer verkehrsrechtlichen Anregung nach § 45 der Straßenverkehrs-Ordnung an Landrat Otto Lederer gewandt. Ziel ist es, kurzfristige Maßnahmen zur Entlastung der betroffenen Orte zu prüfen – etwa temporäre Sperrungen einzelner Autobahnausfahrten oder Beschränkungen des Durchgangsverkehrs.
„Die derzeitige Situation stellt eine erhebliche Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner dar“, so Freund. „Überfüllte Straßen, hohe Lärm- und Abgaswerte sowie eine spürbar erhöhte Gefährdung der Verkehrssicherheit prägen den Alltag in unseren Gemeinden.“ Ausweichverkehre dieser Art seien kein Einzelfall, sondern ein wachsendes Problem entlang vieler stark frequentierter Autobahnabschnitte, wie etwa im Inntal.
In seinem Schreiben an den Landrat verweist Freund auf die rechtliche Möglichkeit, durch verkehrsrechtliche Maßnahmen die Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen. Konkret schlägt er unter anderem vor:
- Temporäre Sperrungen der Anschlussstellen Achenmühle und Frasdorf zu verkehrsreichen Stoßzeiten, insbesondere in den bevorstehenden Sommermonaten;
- Beschränkungen für den überregionalen Durchgangsverkehr in besonders belasteten Ortslagen;
- Verstärkte Polizeipräsenz an den Anschlussstellen, um die Verkehrsordnung konsequenter durchzusetzen.
Freund betont, dass es sich beim aktuellen Verkehrsaufkommen nicht um offiziell gelenkte Umleitungen handelt, sondern um unkontrollierten Ausweichverkehr, häufig gesteuert durch Navigationsgeräte. Dies führe dazu, dass auch Rettungswege beeinträchtigt werden und die kommunale Infrastruktur an ihre Belastungsgrenzen stoße.
Abschließend bittet der Kreisrat um eine rasche Prüfung der vorgeschlagenen Maßnahmen durch das Landratsamt Rosenheim und eine Einschätzung zur Umsetzbarkeit. Die BAYERNPARTEI sehe die rechtlichen Voraussetzungen für ein Handeln der Behörden gegeben – nun sei entschlossenes Vorgehen gefragt, um die betroffenen Gemeinden bis zum Abschluss der Bauarbeiten zu entlasten.
Anhang: Schreiben an Landrat Otto Lederer – Fotos: Hötzelsperger