Gastronomie

Bayernbund ehrt Südtirol – Bericht und weitere Bilder

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Großer Festtag für den Bayernbund Kreisverband Rosenheim bei seinem ersten Bayerischen Frühschoppen beim Gasthof Unterwirt in Eggstätt. Im Rahmen der feierlichen Zusammenkunft von rund 200 Mitgliedern und Ehrengästen ernannte der Bayernbund Kreisverband Rosenheim den ehemaligen Landeshauptmann von Südtirol Dr. Luis Durnwalder zu seinem Ehrenmitglied. Die Laudatio hielt der Bayerische Staatsminister Dr. Marcel Huber.

Der Saal des Unterwirts von Eggstätt war voll von heimatlichen Ehrenamtsträgern, Schützen, Trachtlern, Musikanten, Kommunalen Mandatsträgen und von hohen internationalen Gästen. Zu diesen gehörten neben dem Südtiroler Dr. Luis Durnwalder auch DI Abdalla Sharief, der Präsident der UNO-UNCAV (United Nations Correspondents Association) und Dr. Josef Siegele als dessen Vizepräsident aus Wien, beide UN-Vertreter gehören dem Bayernbund an und sie verbindet eine enge Freundschaft mit dem Kreisverbands-Vorsitzenden Christian Glas. Wie dieser bei der Begrüßung sagte, ist der Kreisverband Rosenheim der größte Einzelverband im Landesverband mit rund 700 Mitgliedern und mit seinem Stammsitz auf Frauenchiemsee. Landesvorsitzender Adolf Dinglreiter, seit 25 Jahren und einem Monat in diesem Amt, das er bei der Jahresversammlung am 28. Oktober in jüngere Hände geben will, würdigte Luis Durnwalder als Freund des Bayernbundes und des ganzen Landes Bayern. „Lieber Luis, Du hast mit Franz Josef Strauß, mit Edmund Stoiber und mit Horst Seehofer immer dafür gekämpft, dass europäische Entwicklungen und Herausforderungen gemeinsam und zugunsten der Regionen gemeistert werden konnten. Südtirol war nach dem Krieg ein armes Land und es ist unter anderem Dir zu verdanken, dass es zu einer prosperierenden Region geführt wurde und heute eine Modell-Region in Europa ist“ – so der ehemalige Bayerische Landtagsabgeordnete Adolf Dinglreiter. Dr. Marcel Huber, Chef der Bayerischen Staatskanzlei erläuterte in seiner Laudatio, dass die in Südtirol erreichte Autonomie von Dr. Durnwalder in dessen 25jähriger Amtszeit als Landeshauptmann in wirtschaftlichen Erfolg umgesetzt wurde. „Dr. Durnwalder war immer volksnah – unter anderem hielt er viermal wöchentlich von 6 Uhr bis 8 Uhr morgens Bürgersprechstunden ab, auch wenn es am Vorabend etwas länger gedauert hat- und er überzeugte mit einer herzlichen und natürlichen Souveränität“. Weiters sagte der Minister: „Viele Dinge wie Umweltschutz und Digitalisierung sind nur auf europäischer Ebene umzusetzen, aber viele Dinge sind auch nur regional zu entscheiden, das Maß für die Unterscheidung hat Dr. Durnwalder immer gefunden und auch Bayern im ständigen Dialog zugute kommen lassen“. Mit dem Satz „Die Freundschaft Bayern-Südtirol tut Europa gut“ beendete der Staatsminister seine Laudatio. Alsdann übergaben Kreisvorsitzender Christian Glas mit seiner Vorstandschaft im Beisein von Landesvorsitzendem Adolf Dinglreiter und Ehrenvorsitzenden Konrad Breitrainer sowie den Landtagsabgeordneten Otto Lederer und Klaus Stöttner die Ehrenurkunde, eine von der Inseltöpferei Klampfleutner gefertigte Tontafel und die eigens geschaffene Ehrennadel.

Der geehrte Dr. Luis Durnwalder freute sich sichtlich über die bayerische Auszeichnung und er sagte spontan: „Bei dieser Ehrung spüre ich, dass sie von Herzen kommt. Bayern und Südtiroler sind aus gleichem Holz, wir denken zuerst nach und fragen dann in Brüssel nach und wir denken nach, was wir unseren Kindern überlassen können.“ Weiters sagte er: „Warten wir nicht auf die Anderen, machen wir selbst unsere, aber friedliche Politik und bedenken wir, dass heute Wohlstand gefährlicher ist als Armut. Leider ist es uns noch nicht gelungen, den Wohlstand in Wohlbefinden umzuwandeln. Sagen wir unseren Kindern, wie es uns gelang, zum heutigen Reichtum zu kommen und begeistern wir sie für ein Europa der verschiedenen Sprachen“.  Durnwalder bezeichnete den Frieden, die gemeinsame Währung und die beim Handel gefallenen Schranken als Errungenschaft, die bei gleicher Lebensauffassung auch zukünftig zu einem guten Miteinander in beiden Regionen helfen können. „Leben, Lernen, Lieben und Lachen – das soll auch fortan unser Motto bleiben, es lebe Bayern und es lebe Südtirol“, so Dr. Durnwalder.

Passend zu diesen bilateralen Beziehungen im Alpenraum lud Ehrengast DI Abdalla Sharif als Präsident der UNCAV in Wien zu mehr internationalem Miteinander ein. Der in Sudan geborene UNO-Journalist studierte in Ungarn, traf dabei viele Leute aus vielen Ländern und lernte bei einer Universitätszeit in München das Land Bayern näher kennen. Beim jüngsten Besuch von 40 Bayernbund-Mitgliedern in der UNO in Wien versprach er zum Festakt nach Eggstätt zu kommen, weil -so der Afrikaner- die Bayern auch halten was sie versprechen. Sein Grußwort beendete DI Abdalla Sharief mit den Worten an die Bayern: „Wir Schwarzen müssen zusammenhalten“.

Der Bayerische Frühschoppen in Eggstätt wurde volksmusikalisch ausgestaltet vom Reischenharter Viergesang, von der MischMasch-Musi und von der Bayernbund-Musi unter der Leitung von Rudi Piezinger. Die Moderation übernahm Fritz Mayr, langjähriger Leiter der Volksmusikabteilung beim Bayerischen Rundfunk. Mit vielen Kenntnissen und guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Radio Südtirol und nicht zuletzt aufgrund dessen, dass seine Vorfahren aus Südtirol stammen konnte er passend zum Ehrentag für Dr. Luis Durnwalder lustige Anekdoten erzählen. Unterstützt wurde die Fest-Veranstaltung von den Firmen Auerbräu Rosenheim und Stettner Kolbermoor. Zum Rahmenprogramm gehörten noch lautstarke Böllertöne der Eggstätter Moos-Schützen sowie die Eintragung ins Goldene Buch der Gemeinde Eggstätt im Beisein von Bürgermeister Hans Schartner.

Foto: Hötzelsperger – Eindrücke von der Verleihung der Ehrenmitglied des Bayernbund Kreisverbandes Rosenheim an den langjährigen Landeshauptmann von Südtirol, Dr. Luis Durnwalder.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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