Land- & Forstwirtschaft

Bayern: 10 Jahre Bergwald-Offensive – Zwischenbilanz

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die vor zehn Jahren gestartete Bergwaldoffensive (BWO) hat die Wälder im bayerischen Alpenraum deutlich widerstandsfähiger gegen den Klimawandel gemacht. Diese rundum positive Zwischenbilanz zog Forstministerin Michaela Kaniber am Freitag am Immenstädter Horn, wo 2008 das erste Projektgebiet ausgewiesen worden war. Der Ministerin zufolge sind in den Privat- und Kommunalwäldern zwischen Lindau und Berchtesgaden in den vergangenen zehn Jahren rund 500 000 junge Bäumchen gepflanzt worden, um die Schutzwirkung des Bergwalds zu verbessern. Mehr als 800 Hektar klimatolerante und stabile Mischwälder sind so laut Kaniber entstanden. Zudem wurden in den mittlerweile 48 Projektgebieten naturverträglich 170 Kilometer Waldwege angelegt, um dauerhaft die Voraussetzungen für Schutz und Pflege der Wälder zu schaffen. 18 Millionen Euro hat der Freistaat bislang für die BWO bereitgestellt. Für die Ministerin ist jeder Cent gut angelegt, denn: „Der Erhalt unserer Berg- und Schutzwälder ist unverzichtbare Zukunftsaufgabe und aktive Vorsorgepolitik für die Menschen im Alpenraum.“

Zu verdanken ist der Erfolg der Bergwaldoffensive nach Aussage Kanibers der intensiven Einbindung aller örtlichen Interessensgruppen – von den Waldbesitzern, Almbauern und Jägern über Kommunen und Verwaltungen bis zur Wirtschaft. „Durch enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist es gelungen, örtlich passende Strategien zum Schutz der Bergwälder zu erarbeiten und rasch umzusetzen“, sagte die Ministerin. Zuvor waren solche Vorhaben oft an kleinteiligen Besitzstrukturen, schwierigen Bodenverhältnissen, unklaren Grenzen und schlechter Erschließung gescheitert. Kaniber kündigte an, die von insgesamt zehn BWO-Fachkräften betreute Initiative konsequent weiterzuführen. „Die Bergwaldoffensive bleibt auch künftig ein Schwerpunkt bayerischer Forstpolitik“, so die Ministerin.

In den bayerischen Alpen gibt es rund 260 000 Hektar Bergwald, 120 000 Hektar davon befinden sich in privater und kommunaler Hand. Rund zwei Drittel der Bergwälder sind Schutzwald. Nach Ansicht von Experten wird sich der Klimawandel auf den Alpenraum besonders stark auswirken. Viele rechnen mit einer doppelt so hohen Erwärmung wie im Flachland und häufigeren Extremwetterereignissen wie Starkregen, Felsstürzen und Murenabgängen. Detailinfos zum Bergwald und zur BWO gibt es unter www.zukunftswald.bayern.de und unter www.bergwald-offensive.de.

Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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