Welche Künstler im Wohnstift Mozart leben und wirken, bekommt die „Außenwelt“ of gar nicht mit, besonders dann nicht, wenn etwa eine Ausstellung nicht in der Lounge, sondern im oberen Stockwerk stattfindet.
Zu dieser konnte Kulturreferentin Carla Steininger die Künstler Anne Kahlen und Volker Herbst, sowie die Bürgermeister Martin Öttl und Martin Strobl begrüßen, die die beeindruckenden Aquarell-Malereien von Annemarie Kahlen und die Computergrafiken von Volker Herbst mit großem Interesse betrachteten. Im linken Flur waren Blumen auf Japanpapier zu sehen, ebenso Naturstimmungen, Eindrücke zu Sternzeichen oder Gedanken zu Ostern. Es sind Meditationsbilder mit zarter Farbauswahl, die aus dem Inneren der Künstlerin entstehen und oft versteckt symbolische Details enthalten, wie Herzen oder Feuerflammen, Vögel oder Muscheln im Blatt- oder Blütenwerk. Der Betrachter kann damit in Dialog gehen und seine eigene Botschaft finden.
Volker Herbst war Direktor verschiedener Zeitschriften und arbeitete im Beruf mit InDesign und Fotoshop. Dass es möglich ist, mit diesen Programmen auch zu zeichnen, habe viele Profis erstaunt, so Herbst. Seine Themen stellte er teils geradlinig dar („Irgendwo in Italien“, „Wildes Marokko“, das an den Kubismus Lyonel Feiningers erinnert oder „Rastamann mit Hund“), teils im Porträt, wie zum Beispiel bei „Beachgirl with a Surfboard“, „Aufdringliche Blumenverkäuferin“ oder „Die traurige Tänzerin“ und „Meerjungfrau“. Manche Bilder sind Fantasie-Illustrationen („Erinnerungen an die Kindheit“). Andere Grafiken beschäftigen sich mit den Sinn des Lebens und können spirituell gedeutet werden, wie etwa „Die letzte Reise“ oder „Auf dem Weg ins Paradies“. Immer sprechen den Betrachter kräftige Farben an.
Die Bewohner im Wohnstift können nun für ein paar Wochen täglich Kunst im Alltag genießen.
Bericht und Bilder: Brigitte Janoschka