Im Künstlerhaus Exter in Übersee-Feldwies eröffnen die Bayerische Schlösserverwaltung und der Verein Kunsthaus Übersee-Feldwies am Samstag, 7. Juni die Sonderausstellung „Julius Exter (1863-1939) – Licht und Schatten“. Unter den 68 ausgestellten Gemälden befinden sich elf neu gerahmte und gereinigte Werke des Chiemseemalers, die nun erstmals öffentlich zu sehen sind. „In den vergangenen 15 Jahren haben wir über 100 Exter-Gemälde restauriert und erstmals im Künstlerhaus Exter öffentlich präsentiert. Damit erfüllen wir unsere Aufgabe, den künstlerischen Nachlass des Malers zu pflegen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, erklärte Thorsten Marr, Museumsreferent der Bayerischen Schlösserverwaltung. Die Ausstellung lädt Besucherinnen und Besucher ein, das Atelier und Wohnhaus des Künstlers zu erkunden, in dem Julius Exter bis zu seinem Tod 1939 lebte und arbeitete.
Die Sonderausstellung „Julius Exter 1863-1939 – Licht und Schatten“ läuft von 7. Juni bis 14. September 2025. Sie ist dienstags bis sonntags von 17 bis 19 Uhr und am 14. September (Tag des offenen Denkmals) von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Buchen Sie für Gruppen ab 15 Personen unter der Telefonnummer 08642 895083 bitte einen Sondertermin. Der Eintritt kostet 2,- Euro pro Person. Neben der Sonderausstellung im Künstlerhaus Julius Exter können Besucherinnen und Besucher weitere Werke des Malers im Augustiner-Chorherrenstift Herrenchiemsee auf der Herreninsel entdecken. Dort zeigt die Bayerische Schlösserverwaltung über 120 Werke in einer Dauerausstellung. Damit sind am Chiemsee – einzigartig in Bayern – über 220 Gemälde eines einzigen Malers zu sehen.
Licht und Schatten vom kühlen Morgenschein bis zum warmen Nachmittagslicht
Der Maler Julius Exter widmete sich zeitlebens der Darstellung von Licht und Schatten in weitläufigen Landschaftsgemälden, intimen Naturstudien, Porträts und religiösen Motiven. Dabei interessierten ihn nicht die kräftigen Kontraste von Schlagschatten oder Lichtinseln im Dunkeln, sondern der vielfältige Einsatz von Farbe. Mit Farben drückte er die menschliche Psyche sowie Stimmungen von Tageszeiten und Wetter aus. Mal tauchte er die Uferlandschaft des Chiemsees und die Badenden in warmes Nachmittagslicht, mal zeigte er sie im kühlen Morgenlicht, bevor die Sonne die Natur erwärmt. Auf anderen Bildern ziehen Gewitter auf oder die tiefstehende Sonne erzeugt Lichtreflexe auf Wasseroberflächen. Immer nutzte Exter die Farbe, um atmosphärisches Licht darzustellen und beim Betrachter Empfindungen zu wecken. Diese Herangehensweise teilte er mit vielen Kollegen, da die Malerei so der Fotografie überlegen schien. Während die Fotografie nur das Gegenständliche der Natur einfing, erweiterte die Malerei die Vorstellung von Natur um den Bereich der Stimmung.
Als Exter 1897 erstmals den Chiemsee besuchte, faszinierte ihn die Schönheit der Voralpenlandschaft. In den folgenden Sommern kehrte er immer wieder zurück und erwarb 1902 ein Grundstück mit einem Bauernhaus in Feldwies. Dieses baute er zum Domizil, Atelier und zur Malschule aus. Die Malschule schloss 1916, als die Schüler kriegsbedingt eingezogen wurden oder zu ihren Familien zurückkehrten. Jahrzehnte später vermachte Judith Exter, die Tochter des Malers, das Haus und Grundstück dem Freistaat Bayern. Im Gegenzug verpflichtete sich der Freistaat, das Anwesen und den künstlerischen Nachlass zu bewahren und öffentlich zugänglich zu machen.
Das Künstlerhaus Exter
Seit der Eröffnung des Künstlerhauses am 1. Juni 1980 wird der Ausstellungsbetrieb vom eigens gegründeten Trägerverein Kunsthaus Übersee-Feldwies e.V. finanziert und organisiert. Seit 45 Jahren leitet Monika Kretzmer-Diepold die Geschicke des Hauses, sorgt für die Hängung der Werke und lädt die Besucherinnen und Besucher zum Rundgang durch das ehemalige Atelier des Künstlers und durch den Garten ein.
Künstlerhaus Exter mit Garten, Blumenweg 5, 83236 Übersee-Feldwies, Telefon 08642 895083
Bericht und Foto – Schloss- und Gartenverwaltung Herrenchiemsee
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Außenverwaltung auf der Herreninsel im Chiemsee kümmern sich mit viel Sorgfalt und Mühe nicht nur um das Neue Schloss mit dem König Ludwig II.-Museum, sondern auch um das Augustiner-Chorherrenstift (Altes Schloss) mit seinen Museen. Im Augustiner-Chorherrenstift befinden sich unter anderem das Museum „Der Wille zu Freiheit und Demokratie – der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee 1948“, die „Galerie Julius Exter“ im Prälaturstock und die „Galerie Maler am Chiemsee“. Rund 75 feste Mitarbeitende sowie 50 Saisonkräfte und Aushilfen arbeiten auf der Herreninsel und sorgen für ein einmaliges Schlosserlebnis sowie einen angenehmen Besuch im Schlosspark. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Künstlerhaus Exter in Übersee am Chiemsee sowie die Pflege und der Unterhalt von Flächen auf der Fraueninsel. In den einmaligen Kulissen der Schlösser auf der Herreninsel im Chiemsee können Veranstaltungsräume vielfältig genutzt werden.
Weitere Informationen sind unter www.herrenchiemsee.de zu finden.Ausste