Kultur

Ausstellung: „Gesichter am Salzstadel“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Lange Zeit herrschte am Salzstadel in Rosenheim Tristesse. Viele Jahre diente das Areal als Parkplatz. Vor 18 Jahren kam die Neugestaltung, aber auch dananch bot der Platz kaum Aufenthaltsqualität. Seit einigen Jahren tut sich aber was, nicht zuletzt durch das Engagement der Stadtbibiliothek Rosenheim, die jetzt auch die Ausstellung „Gesichter am Salzstadel“ initiiert hat.

Die Stadtbibliothek Rosenheim ist seit 1996 am Salzstadel. Damals wurde dieser Ort noch als Parkplatz genutzt. Einige Jahre später gab es grünes Licht für eine Neugestaltung. Vieles war damals im Gespräch, beispielsweise auch der Bau eines mehrstöckigen Gebäudes in Form eines Kubus. Diese Idee löste damals kontroverse Diskussionen aus.  Der Salzstadel wurde schließlich in Form einer Arena gestaltet. „Der Platz ist nach dem Umbau wesentlich attraktiver geworden“, schrieb ich in einem Artikel aus dem Jahr 2003. Was damals noch fehlte war der endgültige Bodenbelag. Der dunkle Teer sollte nur als Zwischenlösung dienen, weil die Stadt kein Geld mehr hatte für die letzte Schicht, die rund 50.000 Euro kosten sollte. Nicht klar war damals auch, ob der Salzstadel ein kleines Cafè oder eine Kunstgalerie bekommen soll.

Aus Cafè, Kunstgalerie oder gar mehrstöckigen Kubus wurde nichts. Die Fläche ist auch heute noch geteert. Aber seit einigen Jahren wirkt das Areal belebter. Vor allem im Sommer finden dort Aktionen und Veranstaltungen statt, wie beispielsweise das beliebte Open-Air-Kino. Es gibt Sitzmöglichkeiten. Selbst Gemüse wird dort nun angepflanzt.  Seit Juli 2020 nimmt die Stadtbibliothek am Projekt „hochdrei – Stadtbibliotheken verändern“ teil, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes. Damit soll der Aspekt der Bibliothek als dritter Ort neben Arbeit und Wohnen unterstüttz werden.  Zwei Jarhe lang will die Bibliothek vor allem die Bürger mit einbeziehen, um den Salzstadel weiter zu beleben und Begegnung zu fördern. Aus diesem Gedanken heraus entstand die Idee, auf die bereits vorhandene Vielfalt der Bewohner und Unternehmen rund um den Salzstadel aufmerksam zu machen. Mitarbeiterinnen der Städtischen Bibliothek haben sich mit einigen von ihnen getroffen und nach deren Lebensgeschichten aber auch persönlichen Wünschen für den Salzstadel gefragt. Daraus entstanden ist die Ausstellung „Gesichter am Salzstadel“, die noch bis zum  1. November auf dem Salzstadel zu sehen ist und im Treppenhaus der Stadtbibliohtek forgeführt wird. „Eine gute Idee“, meint die Besitzerin einer kleinen Boutique am Salzstadel. Sie sei über jede Form der Belebung froh. „Deswegen kommen zwar nicht mehr Kunden zu mir ins Geschäft. Aber ich freue mich immer, wenn ich jetzt nach draußen gehe und es ist was los“, erzählt sie. Auch wenn sich schon einiges auf dem Salzstadel zum Positiven verändert hat, bleibt noch viel Luft nach oben. Das wird schon klar, wenn man auf den Ausstellungstafeln die persönlichen Wünsche der Anlieger liest. „Mehr Schattenplätze“, wünscht sich einer. Außerdem: „Mehr Bepflanzung mit einheimischen Büschen und Bäumen und keine Oberflächenversiegelung durch Teer. So wie es in den ursprünglichen Plänen eigentlich vorgesehen war.“ Ein anderer Anlieger ärgert sich über die vielen Kippen und Scherben vor dem Geschäft: „Da würde ich mir von der Stadt klarere Vorschriften wünschen.“

Text und Fotos von Karin Wunsam / Blog: https://rosenheiminnformativ964131957.wordpress.com/

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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