„Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“ – so lautet der Titel einer Ausstellung, die ab Mittwoch, 22. Januar, im Münchner Rathaus zu sehen ist. Oberbürgermeister Dieter Reiter, Polizeipräsident Thomas Hampel und der Vorsitzende des Münchner Blaulicht e.V., Robert Kopp, haben die Präsentation heute eröffnet. Sie ist bis 27. Februar im zweiten Stock des Rathauses vor Zimmer 200 zu den regulären Öffnungszeiten (Montag bis Donnerstag von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr und am Freitag von 9:00 Uhr bis 12:30 Uhr) kostenlos zu besichtigen.
Die Ausstellung ist eine gemeinsame Aktion der Stadt München, des Polizeipräsidiums München und des Polizeivereins Münchner Blaulicht und behandelt den dunkelsten Teil der Geschichte der Münchner Polizei, der bereits vor Jahren umfassend aufgearbeitet wurde. Das Ergebnis ist eine eindrucksvolle Sammlung von Informationstafeln (Rollups), die die wesentlichen Aspekte dieser Zeitepoche beleuchten.
Die Ausstellung wird inhaltlich in drei Abschnitte unterteilt, die gestaffelt im Münchner Rathaus gezeigt werden:
22. Januar bis 03. Februar: Einleitung und die Münchner Polizei und der Aufstieg des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik (1919 – 1933)
Der erste Teil der Ausstellung befasst sich mit der Rolle der Münchner Polizei während der Gründungs- und Frühzeit sowie mit dem Aufstieg der NSDAP. Hier zeigt die Ausstellung das ambivalente Verhältnis der Polizeidirektion München zum Nationalsozialismus.
04. bis 17. Februar: Die Münchner Polizei als Herrschaftsinstrument des NSRegimes
Der zweite Teil der Ausstellung zeigt die brutale Vorgehensweise der Münchner Polizei gegen Personen und Gruppen, die nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten passten. Zwar war für die Verfolgung dieses Personenkreises primär die Politische Polizei (ab 1936 als Gestapo bezeichnet) zuständig, gleichwohl waren alle Sparten der Polizei, wenn auch in unterschiedlichem Maße, Teil des Unterdrückungsapparates.
18. bis 27. Februar: Die Münchner Polizei im NS-Staat und nach 1945
Im dritten Teil beschäftigt sich die Ausstellung u.a. mit den Organisations- und Funktionsstrukturen der Münchner Polizei in der NS-Diktatur. Es werden einzelne Biographien führender Polizeibeamter – die überzeugt und initiativ den Terror gegen die Opfer des NS-Staates gestaltet haben – gezeigt. Ferner wird der Wiederaufbau der Polizei nach 1945 dargestellt und kritisch hinterfragt. Der Landeshauptstadt München, dem Polizeipräsidium München und dem Polizeiverein „Münchner Blaulicht e.V.“ ist das Bewusstsein für diese besondere historische Verantwortung ständig präsent, weshalb der Kampf gegen alle Formen des Rechtsextremismus eine zentrale Aufgabe ist und auch künftig bleiben muss.
Gemeinsame Pressemeldung LHM, Blaulichtverein und PP München
Bericht: Stadt München, Polizeipräsidium München und der Münchner Blaulicht-Polizeivereins für Prävention und Bürgerbegegnung
Foto: Michael Nagy/Presseamt