In Eschenau – Gemeinde Pittenhart steht in Kürze bei der Familie Künzner ein hohes Wiegenfest an. Die Witwe des bekannten Posaunisten Flori von der Priener Blaskapelle wird 90. Jahre alt.
Als Anna Elisabeth Gmeindl am 19.11.1934 ist die Jubilarin in Pirach bei Frabertsham als jüngstes Kind von Lorenz und Maria Gmeindl geboren. Zusammen mit ihren Geschwistern Lorenz und den Zwillingen Maria und Resi ist sie auf dem landwirtschaftlichen Anwesen in Pirach aufgewachsen und in Frabertsham zur Schule gegangen. Nach der Schule blieb Anneliese, wie es damals so üblich war, daheim und arbeitete in der elterlichen Landwirtschaft mit und besuchte die landwirtschaftliche Feiertagsschule in Obing.Anfang der 1950 Jahre zogen die Gemeindl‘s nach Sonderhausen bei Kienberg, wo die ganze Familie weiter das elterliche Anwesen der Mutter übernahm und weiter bewirtschaftete. Ihre alte Heimat in Pirach wurde verkauft. Als junges Mädel ist die Sonderhauser Anneliese schon auch gerne zum Tanzen gegangen, der Posaunist von den damaligen Ambos-Musikanten hatte es ihr angetan. Flori hieß er und er hat auf der Bühne Musik gespielt und Annelies hat aufn Tanzboden getanzt.
Aus Florian Künzner und der Anneliese wurde bald ein Paar und am 29. Oktober 1960 haben die beiden dann in der Pittenharter Kirche geheiratet und beim Brandl-Wirt ihre Hochzeit gefeiert. Mit der Hochzeit kam die Jubilarin nach Eschenau bei Pittenhart. Ihr Mann hatte das landwirtschaftliche Anwesen seiner Tante Rosa Friedl geerbt und lebten mit der Tante dann zusammen. Das junge Paar hat weiter die Landwirtschaft betrieben, Haus, Stall und Scheune ständig um und ausgebaut, vieles wurde modernisiert und neugebaut. Flori ging seinem Beruf als Maurer nach und war am Wochenende mit seiner Posaune dahin, seine Frau und die Tante kümmerten sich um die Landwirtschaft.
Jahrzehnte lang war das Haus auf der Alm im Sommer mit Urlaubsgästen belegt, von denen viele Jahrelang bei der Anneliese und beim Flori ihren Urlaub verbrachten und heute bestehen zu den damaligen Sommerfrischlern sehr freundschaftliche Beziehungen. Zwei Söhne sind in der glücklichen Ehe geboren. Florian kam im Februar 1963 und Manfred im Mai 1965 auf die Welt. 1970 verstarb Tante Rosa, die auch für die Annelies eine sehr wertvolle Stütze und enge Vertraute war.
Ende der 1980 Jahre wurde die Landwirtschaft aufgegeben und so hatte auch Anneliese Künzner Zeit um mit ihrem Mann auch die Feste zu besuchen, bei denen der Flori mit der Priener Musikkapelle auftrat. Zeit hatten sie auch für ihre Vorlieben, gerne haben die Künzner‘s die Umgebung besucht, Ausflüge ins nahe Österreich, nach Südtirol, oder auch mal nach Koblenz oder Würzburg, um die befreundeten Urlaubsgäste zu besuchen wurden unternommen. Bei herrlichem Herbst haben die Beiden in der Kirche und beim Klosterwirt in Maria Eck genau am Hochzeitstag 2010 mit vielen Gästen die Goldene Hochzeit gefeiert. Die Jubilarin schmunzelt heute noch, wenn sie von den Sonntagsausflügen in jungen Jahren erzählt, mit ihrem Motorrad waren sie oft unterwegs, sind zusammen mit Floris Bruder und seiner Frau sind in die Berge gefahren. Bald wurde ein Auto angeschafft, der blaue VW-Käfer war ganze Stolz ihres Mannes.
Die beiden Söhne wurden erwachsen, haben geheiratet, mittlerweile gehören 2 Enkel, der Stefan und die Lisa zur Familie und seit ein paar Wochen der erste Urenkel Florian, auf den die Uri besonders stolz ist. Wie das Leben so spielt, gehörten nicht nur sonnige Tage zum Leben von der Künzner Anneliese. Ein schwerer Schicksalsschlag war es für sie, als im Oktober 2021 sehr plötzlich ihr Ehemann verstorben ist. Mit Unterstützung ihrer Kinder, Schwiegertöchter und Enkel meistert sie bis heute ihr Leben alleine, sorgt sich nach wie vor um Haus und Garten und bis vor kurzem auch um ihre geliebten Katzen. Für die Jubilarin gibt es einen Grundsatz, „Zufrieden muss man sein“, zufrieden mit ihrem Leben und glücklich über ihre Familie kann sie bei guter Gesundheit ihr schönes Jubiläum feiern, zu der auch die Heimatzeitung ganz herzlich gratuliert.
Bericht und Foto: Emmy Künzner-Hingerl