Kultur

Andreas Kuhnlein im Holztechnischen Museum Rosenheim

Bereits vor zwanzig Jahren faszinierte der Unterwössener Künstler Andreas Kuhnlein mit seiner Ausstellung „Tischbildnisse – Menschenbildnisse“ die Besucher des Holztechnischen Museums. Seinen Holzskulpturen, die Situationen im menschlichen Leben, von Macht und Vergänglichkeit, Zerwürfnissen, Übermut, Umkehr und Einsicht symbolisieren, fanden seither Eingang in zahlreichen Museen und Ausstellungen im In- und Ausland und führten den Künstler unter anderem in die USA ebenso wie nach Korea, Kanada und China. Kuhnleins mit der Motorsäge filigran aus einem Stamm oder Altholz herausgearbeiteten Figuren sind ein ebenso symbolhaftes wie ausdrucksstarkes Genre zeitgenössischer Holzbildhauerei.

Dem Verein Holztechnisches Museum Rosenheim e.V. ist es gelungen, nach der coronabedingten Zwangspause im Ausstellungsleben den renommierten und längst international gefragten Künstler Andreas Kuhnlein für eine Sonderausstellung im Holztechnischen Museum Rosenheim zu gewinnen.

Ab 15. September zeigt das Museum in der Sonderausstellung „Spuren des Menschseins“ eine Auswahl an Skulpturen, die von den Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens erzählen. Kuhnleins Figuren fordern zum Nachdenken heraus. Ihre zerklüfteten Körper veranschaulichen die Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit des menschlichen Seins und schließen auch seine unweigerliche Vergänglichkeit mit ein. Der Baum, der sein Leben abgeschlossen hat – durch Naturgewalt oder Menschenhand – wird zum Ausgangspunkt einer neuen Schöpfung durch den Künstler, der das tote Holz durch seine Bearbeitung zu neuem Leben erweckt. Die Bandbreite menschlicher Wesenszüge und Ausdrucksformen, die Kuhnlein in seinen Skulpturen herausarbeitet, überrascht und fasziniert immer wieder aufs Neue. Dabei bleibt der Künstler seiner Einstellung treu, dass seine Arbeiten einzeln und als Ensemble immer eine Geschichte erzählen, den Menschen einen Spiegel vorhalten ohne zu moralisieren und unmissverständlich die Stärken ebenso wie die Unzulänglichkeiten und Schwächen menschlichen Daseins und Zusammenlebens vor Augen führen.

Begleitend zur Sonderausstellung vermitteln Videofilme interessante Eindrücke aus dem Leben und Schaffen von Andreas Kuhnlein.

Die Ausstellung ist ab 15. September 2020 bis zum 13. Februar 2021 von Dienstag bis Freitag von 10-17 Uhr, Samstag sowie jeden 2. und 4. Sonntag im Monat von 13-17 Uhr zu sehen. Montag und an Feiertagen ist das Holztechnische Museum Rosenheim geschlossen.

Bericht und Fotos: Stadt Rosenheim

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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