Kirche

Andreas Kolb neuer Pfarrer in Rott am Inn

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Sicherlich erinnern sich noch viele an Andreas Kolb, als er 2018 in den Pfarrverband Obing kam. Der gebürtige Mühldorfer ist nach der eher theoretischen Ausbildung des Studiums, wie er selbst sagte für zwei Jahre in Obing gelandet. In seiner Vorstellung als neuer Pfarre, die im Rotter Pfarrbrief veröffentlicht war, schrieb der Geistliche, dass er in Obing sehr viele praktische Erfahrungen sammeln konnte und in der Seelsorge mitarbeiten durfte. ‘Die beiden Jahre haben mich sehr erfüllt und ich durfte vieles lernen‘ so Kolb. In seiner Obinger Zeit hat er als Priesteramtskandidat am 28. Mai 2019 in einem Festgottesdienst von Kardinal Reinhard Marx im Münchner Liebfrauendom die Diakon Weihe empfangen.

Aus dem Pfarrverband Obing begleiteten sehr viele Ministranten und Pfarrangehörige ihren  liebgewonnen Andreas Kolb und Jasper Gülden an ihrem Ehrentag. In seiner Mühldorfer Heimatzeit erschien damals ein Bericht über den damals 26-Jährigen, der schon bei seiner Erstkommunion den Gedanken hatte, später mal Pfarrer zu werden.

Eine Entscheidung, die Kolb nicht leichtfertig getroffen hat, so in dem Bericht. „Ich habe mich oft gefragt, ob ich alleine glücklich werden kann, oder jeden Abend alleine ins Bett gehen möchte. Letztlich habe ich mich aber für den Beruf des Priesters entschieden, eine Entscheidung die sich auf jeden Fall richtig anfühlt“ so Kolb nach seiner Diakon Weihe zu der Zeitung. Im Corona-Jahr 2020 wurde Andreas Kolb zum Priester geweiht. Masken, Personenbeschränkungen, Abstände und viele Auflagen galten für die Priesterweihe, die wieder im Liebfrauendom in München stattfand, wie auch für seine Primiz, die eigentlich in Mühldorf hätte sein sollen.

Mit Andres Kolb wäre nach 20 Jahren, dort in der Pfarrei St. Nikolaus wieder eine Primiz gefeiert worden. Die Corona-Umstände wollten es aber anders, in einem kleinen Kreis von Familie, Geistlichen und Freunden feierte Kolb an der Kapelle bei der Steinlingalm, auf der Kampenwand sein erstes Messopfer. In den einzelnen Pfarreien des Pfarrverband Obing wurden hinterher die Nachprimizen gefeiert, wo auch Kolb Corona-Regelkonform den Primiz Segen spendete. Mit seinem ausgewählten Primiz Spruch „Die Freude am Herrn ist Eure Stärke“ (Neh 8,10) verbindet Kolb, dass er Menschen zu einem Leben mit Gott an der Seite motivieren und weitergeben möchte, wieviel Freude die christliche Gemeinschaft  – wieviel Freude die Gemeinschaft mit Gott machen kann.  „Dazu zählt für mich vor allem die Kraft des Humors, die Kraft der Fröhlichkeit, die Arbeit mit der Jugend und das Vorangehen als freudiger Mensch“ wie Kolb nach seiner Primiz sagte.

Nach seiner Zeit in Obing führte der Weg für den jungen Kaplan ins Werdenfelser Land und der Pfarrverband Partenkirchen-Farchant-Oberau war sein neuer Wirkungskreis. Nicht nur viele schöne Bekanntschaften konnte Kolb dort schließen, die Nähe zu den Bergen habe er genauso genossen, wie die Seelsorge in dem Pfarrverband. Die Liebe zu den Bergen hatte der Primiziant auch durch sein Gewand bekundet, das wunderschöne Gipfelkreuz des Hohen Göll war darauf gestickt und in seinem Kelch war ein großer Bergkristall eingearbeitet. Nach viereinhalb Jahren verlässt Kaplan Andreas Kolb den Pfarrverband Partenkirchen für eine neue Aufgabe. Letzten Sonntag, an Maria Lichtmess wurde er durch den Rosenheimer Dekan Monsignore Thomas Schlichting als neuer Pfarrer in der Pfarrei Rott am Inn – Grießstätt – Ramerberg eingeführt.

„Einer meiner ersten Eindrücke von Rott waren die leuchtenden Sterne am Kirchturm“ waren die ersten Worte seiner Predigt, in der beeindruckenden Rokokokirche in Rott am Inn, die bis auf den letzten Platz besetzt war. Auf einer abendlichen Radltour haben ihm die Sterne an den Kirchtürmen in Griesstätt, Ramerberg und Feldkirchen entgegen geleuchtet, „Unser Pfarrverband leuchtet – welch ein starkes Zeichen“ und darüber freute sich der neue Pfarrer am Ende seiner kurzen Predigt.

Zum Festgottesdienst kamen auch die Fahnenabordnungen der Ortsvereine des Pfarrverbandes und vielen, nicht nur den Kameraden der Feuerwehr wird dieser Gottesdienst auch in Erinnerung bleiben, löste doch vor der Gabenbereitung der Rauchmelder und die Brandmeldeanlage in der Kirche, durch den aufsteigenden Weihrauch, aus. Kurz machte sich unter den Feuerwehrler Hektik breit, brauchten sie doch einen Spezialschlüssel um die Brandmeldeanlage wieder abzustellen. „Wenn der neue Pfarrer auch gleich so einheizen muss“ so schmunzelte der Rotter Kommandant hinterher.

Nach dem Festgottesdienst fand in geselliger Runde ein Stehempfang statt, um bei einem Smalltalk den neuen Pfarrer kennenzulernen. Mit unter den Festgästen waren sehr viele Besucher aus seinen ehemaligen Pfarreien in Partenkirchen und Obing, unter anderem auch Pfarrer Robert Daiser aus St. Johann Baptist Truchtlaching im Pfarrverband Seeon und Josef Rupert Michael Schmid aus der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Partenkirchen, wie auch seine Eltern, Geschwister und Freunde aus Mühldorf.

Bericht und Foto: Emmy Künzner-Hingerl

Bildunterschrift: Pfarrer Andreas Kolb (vierter von links) bei der feierlichen Amtseinführung in der Pfarrkirche St. Marinus und Anianus in Rott am Inn


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Toni Hötzelsperger

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