Kirche

Am Grab von Metzgermeister Franz Moritz aus Prien

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Alter von 90 Jahren ist der Priener Metzgermeister Franz Moritz nach zuletzt kurzer und guter Pflege Daheim verstorben. Beim Requiem, das von Mitgliedern der Chorgemeinschaft „Mariä Himmelfahrt“ in der gleichnamigen Pfarrkirche musikalisch gestaltet und von fünf Priener Ortsvereins-Fahnen geprägt wurde, erinnerte Ruhestandspfarrer Konrad Kronast an einen hoch geschätzten,   ehrenwerten und verdienstvollen Familienvater, Christen und Mitbürger.

Dem noch selbst vom Verstorbenen verfassten Lebenslauf, den der Geistliche vortrug, war zu entnehmen, dass Franz Moritz als zweiter Sohn von Gast- und Landwirtsleuten in Albaching zur Welt kam, dort die Volksschule besuchte und im elterlichen Betrieb mithalf. 1951 begann er eine Metzgerlehre in Altötting, fünf Jahre später besuchte er die Meisterschule in Landshut und kam dann zu einjährigen Arbeitsstellen in Simbach am Inn und München-Grünwald. Bei seiner ersten Meisterstelle in Rosenheim lernte er seine Frau Elfriede kennen, heiratete sie 1965 und gründete mit ihr 1970 in Prien ein eigenes Geschäft. Der Ehe gingen die zwei Söhne Franz und Christian und eine Tochter hervor, die Tochter Christine verstarb im Alter von nur fünfeinhalb Jahren an Leukämie. Bis zum Jahr 2000 half Franz Moritz im Geschäft mit und wo immer es ging, machte er sich auch im hohen Alter noch nützlich. Eine besondere Freude hatte er an seinen beiden Enkelkindern und an Reisen.

Viel im Ehrenamt und für  Berufs-Innung, Vereine, Kirche und Gesellschaft geleistet

Franz Moritz war ein geselliger Mensch und brachte sich gerne und vielfältig für die Gesellschaft ein. So gehörte Moritz, dem der Sonntags-Gottesdienst heilig war, zwölf Jahre der Kirchenverwaltung an. Am offenen Grab sprach Hubert Lohberger von der Metzgerinnung Rosenheim-Bad Aibling-Wasserburg und auch names des Metzgerburschenvereins mit den Worten: „Der Franz führte 50 Jahre einen vorbildhaften und bodenständigen Handwerksbetrieb und er war   auch sechs Jahre lang (1990 – 1996) im Vorstand der Metzger-Innung tätig“. Für das Priener Bauerntheater dankte Vorsitzende Brigitte Sperger dafür, dass Franz Moritz nicht nur dem Verein lange Jahre angehörte, sondern diesen bei Auf- und Abbauten sowie bei Generalproben mit guten Brotzeiten sponsorte. Seit 1973 war Franz Moritz beim Priener Trachtenverein Mitglied, Vorstand Klaus Kollmannsberger dankte seinerseits für die Unterstützung bei Veranstaltungen, Ausflügen und für die Jugend. In der Priener Liedertafel war Franz Moritz nicht nur ein langjähriges Mitglied, er gehörte auch schon dem Männerchor ab 1974 an und war dann für den ab 1976 gemischten Chor in der Zeit von 1980 bis 1988 Zweiter Vorsitzender. Dafür bedankte sich Vorstand Rainer Mühl und Lothar Rechberger erinnerte an lustige Begebenheiten von einer früheren Gesangsprobe im Schlachthaus. Florian Wunderle von der Königlich Privilegierten Feuerschützengesellschaft hätte heuer gerne Franz Moritz für seine 50jährige Vereinszugehörigkeit geehrt, doch die Versammlung ist coronabedingt ausgefallen. 43 Jahre lang gehörte nach den Worten von Vorstand Georg Fischer der Verstorbene der Krieger- und Soldatenkameradschaft an und ganze 47 Jahre war er auch Mitglied beim Priener Rauchclub. Eine weitere Fahnenabordnung kam von der Priener Gebirgsschützenkompanie, dessen passives Mitglied Franz Moritz ebenso war wie beim Obst- und Gartenbauverein sowie beim Priener Kulturförderverein. Alle Vereinsvertreter und Redner dankten für die stets großzügige Unterstützung mit Fleisch- und Wurstwaren bei den Vereins-Ereignissen und an die treue Teilnahme bei Vereinsausflügen. Auf dem Friedhof spielte eine große Beerdigungs-Besetzung der Priener Blaskapelle, deren Gönner und Fördervereinsmitglied Franz Moritz ebenfalls war. Die Blasmusikweise vom „Guten Kameraden“ galt einem Mann, der über seine Familie und seinen Betrieb hinaus viel für die Gemeinschaft im Ort leistete.

Sterbefoto: Franz Moritz

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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