Kirche

Am Grab von Elisabeth Stockinger aus Prien-Hoherting

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein Leben für Familie, Landwirtschaft und Chiemgauer Brauchtum ging im 91. Lebensjahr für Elisabeth Stockinger aus Prien-Hoherting zu Ende. Bei der Trauerfeier in der Priener Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ erinnerte Pater Benny an das Leben der „Urban-Liesl“, die als jüngstes von fünf Kindern auf dem Moar-Hof in Dirnsberg auf der Ratzingerhöhe begann. „Mit sieben Jahren verlor sie ihren Vater, ihre drei  Brüder mussten in den Krieg ziehen, nur Bruder Alois kehrte von diesem wieder zurück, da hatte sie keine leichte Zeit. Das bäuerliche Arbeiten, das Dasein für die Mutter und Geschwister sowie ihr tiefer Glaube prägten den Charakter in ihrer Jugend“ – so der Geistliche, der weiter ausführte, dass Elisabeth Stockinger im Jahr 1954 ihren Mann Hans heiratete, mit ihm die Landwirtschaft in Hoherting auf dem „Urban-Hof“ führte und sich an den Söhnen Sepp und Hans sowie bis zuletzt an den vier Enkeln und 11 Urenkel-Kindern erfreute. Die musikalische Gestaltung in der Pfarrkirche übernahm der Chiemseewinkl-Dreigesang mit volksmusikalischen und alpenländischen Weisen. Auf dem Priener Friedhof erklangen Weisen des Laubensteiner-Flügelhorn-Duos Andreas Hilger und Andreas Wörndl. Gleich drei Trachtenvereinen, die mit ihren Fahnenabordnungen zugegen waren, gehörte Elisabeth Stockinger an. 1949 trat sie dem Trachtenverein „Daxenwinkler“ Atzing bei und gehörte diesem anfangs zusammen mit ihrem Bruder, dem „Moar Alois“ als aktives Trachtendirndl an. Stellvertretender Vorstand Konrad Huber erinnerte in seinem Nachruf, dass die Verstorbene 1975 zum Ehrenmitglied ernannt wurde und mehrere Auszeichnungen vom Chiemgau-Alpenverband und vom Trachtenverein Atzing erhielt. Als 1957 in Greimharting der Trachtenverein „Ratzingerhöhe“ gegründet wurde, trat sie auch diesem bei. Vorstand Franz Fischer dankte ebenfalls für die lange Treue als Mitglied und als Röckefrau. Nachdem die Söhne Sepp und Hans beim Priener Trachtenverein recht erfolgreiche Plattler waren, trat sie 1978 auch dem GTEV Prien als Mitglied bei. Stellvertretender Vorstand Klaus Löhmann würdigte seinerseits am offenen Grab die Wertschätzung von Elisabeth Stockinger gegenüber der Trachtensache sowie ihre Liebe zu Heimat und Brauchtum.

 Sterbefoto: Elisabeth Stockinger

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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