Kirche

Am Grab des Bernauer Säcklers Karl Horrer

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In aller Stille, bedingt durch die derzeitigen Corona-Umstände, wurde die bekannte Bernauer Persönlichkeit Karl Horrer auf dem Friedhof der Pfarrkirche „St. Laurentius“ zu Grabe getragen. Karl Horrer verstarb nach einem erfüllten Leben im Alter von fast  93 Jahren im Pflegeheim „St. Bartholomäus“ in Rossholzen am Samerberg.

Pater Joshy erinnerte beim Trauergottesdienst in der Bernauer Pfarrkirche daran, dass Karl Horrer 1927 in Gutwasser im Böhmerwald zur Welt kam, er hatte noch einen Bruder, der bereits 1986 und eine Schwester, die mit 10 Jahren an Blinddarmdurchbruch verstarb.  „Mit 17 Jahren musste er noch in den Krieg, dabei kam er nach Ungarn und beim Rückzug bis zum Fluß Steyr gelang es ihm, in den amerikanischen Sektor zu kommen. Beim anschließenden Auffanglager in Rosenheim traf er dann mit seiner Familie wieder zusammen“ – so Pater Joshy. Beruflich begann er als Lederhosenmacher in der damals im Bonnschlössl von Bernau untergebrachten Lederfabrik. 1953 heiratete er seine Frau Cilly, aus der Ehe gingen die Söhne Karl und Gerhard sowie vier Enkel- und fünf Urenkel-Kinder hervor. Im Jahr 1958 erbaute er sich sein Wohn- und Geschäftshaus in der Chiemseestraße und machte sich dort als Säckler selbstständig. Nebenbei machte er noch Ausflugsfahrten mit einem 8-Sitzer-Kleinbus, dabei überbrückte er die Wartezeiten immer mit seinen Lederhosen-Stickereien.  Für viele Trachtenvereine und Trachtler machte er individuelle Leder- und Bundhosen sowie Hosenträger, sein handwerkliches Geschick und sein Geschäft gab er an seinen Sohn Karl weiter. Diesem stand er bis ins hohe Alter und so lange es die Gesundheit erlaubte mit Rat und Tat weiter zur Seite. Karl Horrer war eng mit dem dörflichen Vereinsleben verbunden, so war er langjähriges Mitglied beim Trachtenverein „D´Staffestoana“ Bernau, bei der Wasserwacht Bernau sowie bei der Feuerwehr Bernau. Bereits vor Wiedergründung der Bernauer Gebirgsschützenkompanie trat er der Priener Gebirgsschützenkompanie bei, der er bis zuletzt die Treue hielt. Der Veteranen- und Reservistenverein Bernau mit Vorsitzendem Günther Frey dankte dem Kriegsteilnehmer und treuen Mitglied mit der Anwesenheit der Fahnenabordnung sowie mit Weisen eines Bläser-Quartetts aus den Reihen der Bernauer Blaskapelle. Am offenen Grab spielte Schorsch Hogger auf der Trompete das Lieblingslied des Verstorbenen „Tief drin im Böhmerwald“. Für die volksmusikalische Gestaltung der Trauerfeier in der Pfarrkirche sorgten Michael und Claudia Sichler aus Rottau sowie Herbert und Wally Donauer aus Übersee.

Foto: Karl Horrer, Säckler von Bernau, verstarb im Alter von 93 Jahren

 

 

 

 

Anton Hötzelsperger, 83209 Prien a. Chiemsee, OT Prutdorf, Waldweg 1
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Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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