Tourismus

Alpenbus soll Bad Tölz und Rosenheim verbinden

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Umweltausschuss des Landkreises Rosenheim hat sich in seiner Sitzung mit dem Thema „Alpenbus“ beschäftigt. Wie bekannt wurde, besteht noch Gesprächsbedarf.

Ab Sommer 2024 soll der sogenannte „Alpenbus“ zwischen Bad Tölz und Rosenheim in Betrieb gehen. Ob es dazu kommt, ist noch nicht gesichert. Ein Sachstandbericht dazu wurde im Ausschuss für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und Klimaschutz sowie Mobilität des Landkreises Rosenheim vorgestellt.

Eine finanzielle Beteiligung am Projekt Alpenbus fand im Dezember vergangenen Jahres im Verkehrsausschuss der Stadt Rosenheim keine Mehrheit. Aus diesem Grund sind jetzt die Planer gefragt. „Sie sollen klären, wie man optimieren könnte“, sagte Landrat Otto Lederer. Noch ist nichts entschieden. Der Geschäftsführer der Rosenheimer Verkehrsgesellschaft Oliver Kirchner rechnet aber damit, dass sich die Inbetriebnahme des Alpenbusses verzögern wird, möglicherweise ins Jahr 2025.

Kirchner erinnerte an die ursprüngliche Planung. Demnach sollte der Alpenbus vom Bodensee, entlang der Alpen, bis ins Berchtesgadener Land fahren. Letztlich wurde die MVV-Consulting damit beauftragt, eine Buslinie von Murnau über Bad Tölz und Miesbach nach Rosenheim zu planen. Aufgrund der angespannten Verkehrslage in und um Bad Tölz wurde die Verbindung schließlich in zwei Teilbereiche aufgeteilt. Die beteiligten Projektpartner am Alpenbus sind die Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim sowie die kreisfreie Stadt Rosenheim.

Die Planer hatten zudem die Aufgabe, die Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr sowie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft einzuhalten. Um eine staatliche Förderung zu erhalten, muss der Alpenbus täglich, sieben Tage die Woche, zwischen 6 Uhr und 22 Uhr im 60-Minuten-Takt zwischen Bad Tölz und Rosenheim verkehren. Um diese „landesbedeutsame Buslinie“ zu finanzieren, erklärten sich Freistaat und Bayerische Eisenbahnförderung bereit, im ersten Betriebsjahr 65 Prozent, im zweiten Jahr 60 Prozent und im dritten Jahr 55 Prozent dazuzugeben. Ab dem vierten Betriebsjahr verbliebe die Förderung dauerhaft bei 50 Prozent.

Im Umweltausschuss wurden geschätzte Kosten für das erste Betriebsjahr vorgelegt. Der Landkreis müsste zwischen 140.800 Euro und 157.200 Euro aufbringen, die Stadt Rosenheim zwischen 70.800 Euro und 79.200 Euro. Im gemeinsamen Nahverkehrsplan von Stadt und Landkreis Rosenheim vom November 2019 ist die geplante Alpenbus-Linie nicht vorgesehen. Lediglich eine Verbindung nach Miesbach wird erwähnt. Ebenfalls im Jahr 2019 hatte der Freistaat Bayern beschlossen, Busverkehre auf Tangentialverbindungen ohne Schiene als „landesbedeutsame Buslinien“ besonders zu fördern. Gemeint ist hier ein öffentlicher Personennahverkehr mit einer direkten Linienführung, möglichst wenig Haltestellen und Anschlüssen an den regionalen Bahnverkehr.

Landrat Otto Lederer bezeichnete den geplanten Alpenbus „als interessante Alternative, zu dem, was wir schon im Nahverkehrsplan geplant haben.“ Konkret geht es um eine Aufwertung der Buslinie von Bad Aibling nach Bad Feilnbach sowie eine Verlängerung der Linie bis nach Miesbach. Diese Lösung würde Kosten von rund 200.000 Euro verursachen und hätte nicht den Stundentakt des Alpenbusses.

Bericht: LRA Rosenheim

Archiv-Foto: Hötzelsperger

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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