Tourismus

Aktuelle Informationen zur Absage des Chiemsee Summers

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Veranstalter nimmt in ihrer aktuellen Pressemitteilung Stellung zur Evakuierung des Chiemsee Summers:

Grundsätzlich sind wir äußerst glücklich und dankbar für den reibungslosen Ablauf der Evakuierung und möchten auch noch einmal betonen, wie vorbildlich sich unsere Besucher in diesem Zusammenhang verhalten haben. Wir verstehen natürlich, dass manche Gäste dennoch weitere Fragen zu Details der Sturmnacht haben, die wir mit weiteren Informationen gerne beantworten möchten.

Die sogenannte Koordinierungsgruppe, die aus Gemeinde (Bürgermeister und genehmigende Behörde), Polizei, Rettungsdienst, Sanitätsdienst, Feuerwehr, der Kreisbrandinspektion Traunstein und dem Veranstalter besteht, hat die Wettersituation den gesamten Tag über beobachtet, analysiert und stand in engem Austausch mit den anwesenden Meteorologen des Veranstalters und dem DWD, der bis unmittelbar kurz vor dem Eintreffen des Unwetters ebenfalls nur von Starkregen mit einer Sturmmöglichkeit ausgegangen ist. Das Publikum wurde über die Festival-App, das Festivalradio CampFM und die sozialen Medien in regelmäßigen Abständen auf den neuesten Stand gebracht, die erste Warnung vor einem möglichen Wetterumschwung ging noch vor der Öffnung des Veranstaltungsgeländes am Morgen raus. Aufgrund aktueller meteorologischer Erkenntnisse wurde um 20:45 die Entscheidung getroffen, sich in der festivaleigenen Polizeidienststelle permanent zusammenzusetzten. Der Entschluss zur Evakuierung erfolgte in Absprache mit Gemeinde und Behörden schließlich rund 25 Minuten vor (!) der akuten Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Nachdem die Vorbereitungen getroffen waren und alle Mitarbeiter über die anstehende Evakuierung informiert waren, wurden zuerst alle Großzelte und das Riesenrad geräumt und abgesperrt. Diese Vorgehensweise ist im Sicherheitskonzept verankert und hat zum Ziel zu verhindern, dass Personen aus dem restlichen Konzertgelände in die Zelte drängen können. Großzelte sind bei einem schweren Unwetter kein sicherer Ort, wie der Schaden an der Zeltbühne bei diesem Unwetter nunmehr gezeigt hat. In einem zweiten Schritt erfolgte unmittelbar nach Abschluss der Teilevakuierung danach die Evakuierung der Gesamtfläche, die über Durchsagen an der Bühne und sämtliche Medien des Veranstalters kommuniziert wurde. Somit waren die öffentlichen Meldungen keineswegs der Start der Evakuierung, sondern lediglich der zweite Teil, der aus taktischen Gründen nicht früher kommuniziert wurde um obenstehendes Szenario zu verhindern.

Der Zeitpunkt der Evakuierung ist aber nicht nur von meteorologischen und sicherheitsrelevanten Erkenntnissen bei dieser und anderen Großveranstaltungen abhängig. Hinzu kommen beispielsweise Erkenntnisse aus dem Katastrophenschutz und der Psychologie, etwa, dass eine zu frühe Evakuierung zu einer weitaus niedrigeren Compliance geführt hätte. Letztendlich waren aber auch wir wie der DWD von der Geschwindigkeit des aufziehenden Unwetters überrascht. Dazu Polizei-Pressesprecher Andreas Guske:  „Der Koordinierungsgruppe war im Vorfeld nur ein „normales“ Gewitter mit Starkregen gemeldet worden. Dieser außergewöhnlich starke Sturm mit heftigsten Windböen war erst kurz vor dem Erreichen des Festivalgeländes absehbar. Und dann wurden umgehend Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet. Sehr viele der eingesetzten Polizisten und Helfer hatten selbst Verwandte und Freunde als Festivalbesucher auf dem Gelände, oftmals sogar die eigenen Kinder. Keiner der Verantwortlichen würde diese in Gefahr bringen wollen.“

Der Zusammenfassung und vor allem dem Dank von Einsatzleiter Polizeioberrat Rainer Wolf können wir uns daher nur anschließen:

„Dies war die bisher schwierigste Situation, die es in der 23-jährigen Geschichte des Festivals zu bewältigen gab“, so Wolf. „Die Herausforderung bestand in der Kurzfristigkeit, mit der dieser Starkwind hier am Gelände einsetzte und der auch von der Stärke her weit über den Prognosen lag. Letztendlich haben sich die Konzepte jedoch bewährt und die Zusammenarbeit mit den vielen beteiligten Organisationen, Behörden und dem Veranstalter hat bestens funktioniert.“

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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