Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach aktuellen Ergebnissen des Mikrozensus 2023 mitteilt, sind in Bayern rund 1,7 Millionen Personen (13 Prozent der Bevölkerung) Mitglied der privaten Krankenversicherung. Am größten ist der Anteil in Oberbayern mit 16 Prozent. In ganz Bayern haben etwa 0,3 Prozent der Bevölkerung keinen Krankenversicherungsschutz. Aus der Auswertung der Gesundheitsausgabenrechnung der Länder geht weiter hervor, dass die Gesundheitsausgaben der Privaten Krankenversicherung in Bayern im Jahr 2022 rund 7,0 Milliarden Euro und die der Gesetzlichen 40,2 Milliarden Euro betragen.
Fürth. Erste Ergebnisse des Mikrozensus 2023 zeigen, dass in Bayern rund 1,7 Millionen Menschen privat krankenversichert sind. Das sind 13 Prozent der bayerischen Bevölkerung und im Vergleich zwei Prozentpunkte mehr als in der Bundesrepublik mit elf Prozent. Ein Blick in die bayerischen Regierungsbezirke zeigt dabei regionale Unterschiede: Die Zahl der Privatversicherten ist mit 762 000 Personen relativ zur Bevölkerung in Oberbayern am höchsten (16 Prozent), in Oberfranken mit 113 000 und elf Prozent an der Bevölkerung am geringsten.
Mit 87 Prozent ist der überwiegende Anteil der Bevölkerung Mitglied in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Der Großteil der Versicherten sind Beschäftigte (unterhalb gewisser Einkommensgrenzen), Studierende, Bezieherinnen und Bezieher von Erwerbsersatzeinkünften (z.B. Arbeitslosengeld, Rente, Krankengeld), Rentnerinnen und Rentner, sowie Familienangehörige als Mitversicherte. Obwohl grundsätzlich alle Personen verpflichtet sind, sich gesetzlich oder privat zu versichern, zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus, dass in Bayern etwa 0,3 Prozent der Bevölkerung keinen Krankenversicherungsschutz haben. Der Bundesdurchschnitt liegt hier ebenfalls bei 0,3 Prozent.
Ergänzend weisen die Ergebnisse der Gesundheitsausgabenrechnung der Länder (GARdL) die Gesundheitsausgaben nach Ausgabenträgern, unter anderem der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Privaten Krankenversicherung (PKV), aus. Nach den aktuellen Daten liegen die Ausgaben im Jahr 2022 für Gesundheit in der GKV in Bayern bei rund 40,2 Milliarden Euro (52 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben im Freistaat), die der PKV bei 7,0 Milliarden Euro (neun Prozent). Damit sind zwar die Ausgaben der GKV fast 6‑mal so hoch wie die Ausgaben der PKV, allerdings sind in Bayern eben auch mehr als 6‑mal so viele Personen gesetzlich versichert.
Die Unterschiede in den Gesundheitsausgaben zwischen GKV und PKV können neben der ungleichen Verteilung der Versicherten bzgl. Alter und auch individuellem Gesundheitsrisiko natürlich auch auf die Besonderheiten der beiden Versicherungssysteme zurückgeführt werden, wie z.B. die höhere Vergütung von gesundheitsbezogenen Leistungen in der PKV oder die Möglichkeit der Familienversicherung in der GKV.
Ein Zeitvergleich zeigt, dass die Ausgaben der beiden Ausgabenträger in den letzten zehn Jahren nominell stark gestiegen sind. Besonders auffällig ist der Anstieg der Ausgaben der GKV, die um 59 Prozent zugenommen haben, während die Ausgaben der PKV einen Anstieg von 35 Prozent verzeichnen. Im Jahr 2012 waren die Ausgaben der GKV noch weniger als 5‑mal so hoch wie die Ausgaben der PKV. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Versicherten in der GKV kontinuierlich gewachsen, während die Versichertenzahl in der PKV tendenziell rückläufig ist.
Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik – Foto: Hötzelsperger