Der Freistaat und Südtirol ziehen bei der Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik an einem Strang. Das haben Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und sein Südtiroler Amtskollege, Landesrat Arnold Schuler, kürzlich bei einem Treffen deutlich gemacht. „Angesichts der großen Herausforderungen für die Landwirtschaft brauchen vor allem die bäuerlichen Familienbetriebe eine besondere Unterstützung“, waren sich Brunner und Schuler einig. Die Direktzahlungen dürften sich daher nicht nur nach Hektarzahlen richten, sondern müssen auch den höheren Produktionsaufwand kleinerer Betriebe berücksichtigen. Dazu seien Zuschläge für kleinere Betriebe notwendig. Angesichts der ähnlichen Strukturen in ihren Ländern wollen die beiden Agrarpolitiker künftig noch enger kooperieren und die besonderen Herausforderungen für die bäuerliche Landwirtschaft noch stärker deutlich machen.
Nach dem Besuch des Milchhofs in Sterzing und der Vinschger Obstbaugenossenschaft zeigte sich Brunner überzeugt, dass der Aufbau einer positiv besetzen Marke – in Südtirol wie in Bayern – der richtige Weg zur besseren Vermarktung hochwertiger Lebensmittel und damit zu einer höheren Wertschöpfung für die Landwirtschaft ist. Deshalb seien das bayerische Landesprogramm „BioRegio“ und die kürzlich gestartete Premiumstrategie für heimische Lebensmittel für die Bauern so wichtig. „Mit diesen Programmen wollen wir vor allem für unsere kleineren Betriebe Chancen eröffnen, höhere Einkommen zu erwirtschaften“, so der Minister. Auch Südtirol gehe erfolgreich in diese Richtung. Einig war sich Brunner mit Schuler auch beim Thema Wolf. Vor allem für die Landwirtschaft im Alpenraum sei der Wolf eine große Herausforderung. Herdenschutz könne auf den Almen und Alpen – wenn überhaupt – nur mit sehr hohem Aufwand betrieben werden. Daher müsse man in diesen Regionen auch die Frage des Schutzstatus offen diskutieren.
Foto: Landesrat Arnold Schuler von Südtirol (li.) und Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner
Pressemitteilung StMELF