Land- & Forstwirtschaft

AGDW lädt zu erstem Berliner Waldsymposium ein

Heute lädt die AGDW – Die Waldeigentümer zum ersten Mal zu einem Berliner Waldsymposium ein. Unter dem Motto „Waldwirtschaft unter Druck“ diskutieren Wissenschaftler, Politiker, Unternehmer und Spitzenvertreter von Verbänden über ein modernes Risikomanagement im Wald. „Unabhängig von der aktuellen Krise im Wald brauchen wir langfristige Lösungen, um die Wälder weiterhin auf die Auswirkungen des Klimawandels einzustellen“, sagte Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer. Dazu zählen vielfältige politische und forstliche Maßnahmen: von der Reform des Forstschädenausgleichsgesetzes über Waldumbauprogramme bis zu Vereinfachungen in der Förderung mit Blick auf den Kleinprivatwald.

Von der Marwitz forderte darüber hinaus ein zentrales Schadensmonitoring: „Um in Krisenfällen die Schäden in den Wäldern genau ermitteln zu können, brauchen wir eine moderne, satellitengestützte Technologie, die exakte Daten liefert“, sagte der AGDW – Präsident.   

Von der Marwitz machte deutlich, dass sich eine Katastrophe, wie sie aktuell in den Wäldern erlebbar ist, künftig wiederholen kann. Klimaforscher und Meteorologen warnen vor einer Zunahme von Wetterextremen wie Dürren, Stürmen und Starkregen. „Der Klimawandel ist nicht neu, daher stellen sich Waldeigentümer und Forstwirtschaft bereits seit Jahrzehnten im Waldbau darauf ein“, sagte der AGDW – Präsident. Belegt werde dies durch die dritte Bundeswaldinventur: Danach besteht der Wald in Deutschland zu über 50 Prozent aus Mischwäldern, zu 23 Prozent aus reinen Laub- und zu 27 Prozent aus Nadelwäldern.

Von der Marwitz machte darüber hinaus deutlich, dass nach den Erfahrungen der letzten Monate der Weg noch einmal verstärkt in Richtung klimatolerante Baumarten eingeschlagen werden müsse. „Dabei darf es keine Scheuklappen geben“, sagte der AGDW – Präsident. „Baumarten wir Douglasie, Roteiche, Küstentanne oder Esskastanie müssen in den Waldbau einbezogen werden.“ Zudem müssten Baumarten etwas aus Südeuropa verstärkt ins Visier genommen werden.

Der AGDW – Präsident forderte bei dem Symposium außerdem, dass insbesondere der Kleinprivatwald in den Fokus der Unterstützungsprogramme genommen werden müsse. „Die Mehrheit der Waldbesitzenden in Deutschland verfügt nur über wenige Hektar“, sagte von der Marwitz. Für sie sind die Schäden in Folge der Wetterextreme eine besondere Herausforderung. Daher würden gerade von ihnen die Hilfen durch die Bundesregierung besonders benötigt. „Gerade der Kleinprivatwald und die vielen Forstbetriebsgemeinschaften müssen im Risikomanagement in den Fokus rücken“, so der AGDW – Präsident.

Bericht: AGDW – Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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