Brauchtum

Adolf Dinglreiter – 25 Jahre Bayernbund-Landesvorsitzender – REDE

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Seit 25 Jahren ist der ehemalige Landtagsabgeordnete Adolf Dinglreiter Landesvorsitzender vom Bayernbund. Bei der heutigenn Landesversammlung in Andechs gab er folgenden Bericht und Rückblick:

Am 27.09.1992 wurde ich zum Landesvorsitzenden des Bayernbundes gewählt. Das sind nun genau 25 Jahre. Das ist auch der Grund warum ich mein Amt bei der Wahl heute in neue Hände geben will. -Deshalb will ich meinen Rechenschaftsbericht nicht nur auf das Berichtsjahr sondern auf diese 25 Jahre abstellen.

Der Bayernbund war damals in einer schwierigen Zeit. Der Vorsitzende, der über 30 Jahre sich mit großem Einsatz für die Pflege der bayer. Staatstradition, Förderung eines Europas der Regionen, sowie der Literatur und Geschichte unseres Landes einsetzte, war schon längere Zeit krank.

Mit Ausnahme von Schwaben gab es nur in Regensburg und in Nürnberg gelegentlich Veranstaltungen. Der Bezirksverband Oberbayern war untätig. Hier gab es nur eine Gruppe außerhalb die den Bayernbund übernehmen und grundsätzlich umgestalten wollte.

Vor diesem Hintergrund wurde ich gebeten, den Landesvorsitz zu übernehmen und den Bayernbund wieder seinen satzungsgemäßen Zielen entsprechend zu aktivieren.

Für die Arbeit des Bayernbundes war damals die finanzielle Förderung des Hauses Wittelsbach dringend von Nöten. Sie war wegen geringer Aktivität eingestellt. Deshalb musste ich mich bei der Herzoglichen Familie vorstellen und meine Überlegungen für die künftige Arbeit darlegen. Ich zeigte auf, dass der Bayernbund auf der Grundlage seiner Satzung durch Veranstaltungen und Veröffentlichungen noch mehr gleichgesinnte Kräfte in und für Bayern sammeln will mit dem Ziel:

  • Vertiefung des bayerischen Geschichts- und Staatsbewusstseins
  • Bewahrung der christlich-abendländischen Tradition
  • Erhaltung der heimischen Kultur und Sprache aller Stämme
  • Unterstützung der Heimatpflege und des Brauchtums sowie des Landschaft- und

Naturschutzes

  • Stärkung der föderativen Ordnung in Deutschland
  • Bewahrung der Eigenstaatlichkeit Bayerns und ihrer Symbole
  • Förderung eines Europas der Regionen mit entsprechenden verfassungsmäßigen Organen

So wie es nach unserer Satzung Brauch war.

Ich konnte damit überzeugen. Die Förderung war gesichert. Die Arbeit konnte beginnen.

Nach der Aktivierung der vorhandenen Kräfte auf bayerischer Ebene und auf der Ebene der Bezirksverbände ging es an die Umsetzung der geplanten Maßnahmen.

Eine der ersten Aktionen war die Umgestaltung der WBR mit farbigen Druck und festen Erscheinungsterminen.

Gleichzeit erfolgte eine Verteilung an staatliche Stellen und alle Mitglieder des Bayerischen Landtages damit wir sie aktuell über unsere Vorstellungen, Beschlüsse, Tagungen und Seminare unterrichten konnten.

Bei der praktischen Arbeit in den Regionen zeigte sich bald, dass wir noch mehr in die Breite gehen mussten, umso mehr Menschen zu erreichen. So begannen wir mit der Gründung von Kreisverbänden des Bayernbundes. Es lag nahe in meiner Heimat Rosenheim damit zu beginnen. Das war 1995. Heute ist Rosenheim mit nahezu 700 Mitgliedern der größte KV des Bayernbundes. Weiter Gründungen folgten. Die jüngste ist der KV Holledau.

Weil unsere Mitgliedschaft etwas überaltert ist, aber viele unsere Aufgaben und Anregungen in die Zukunft weisen, haben wir eine Gruppe junger BB-Mitglieder gegründet, die künftig Einfluss nehmen soll auf die konkrete Ausgestaltung unserer Arbeit. Aus diesem Grund werden wir heute erstmals einen Jugendbeauftragten des Bayerbundes in den Landesvorstand wählen.

Wir sind organisatorisch gut gerüstet die Aufgaben des Bayernbundes in unserer Zeit erfolgreich wahrzunehmen.

Worum geht es?

Viele tiefgreifende Entwicklungen und veränderte Werthaltungen bestimmen das Handeln in unserer Zeit. Orientierungslosigkeit und Verunsicherung nehmen zu. Dennoch sagen bei einer Umfrage in Bayern 95 Prozent, dass sie gerne hier leben.

Zwei Drittel der Bevölkerung will die tradierten Werte erhalten. Ist bei uns also noch alles in Ordnung? Manchmal möchte man fast glauben, wir wohnen auf einer „Insel der Seligen“. Aber ist es wirklich so? Es ist so!

 

Bayerische Lebensqualität wird bestimmt durch

  • Eine noch relativ hohe Übereinstimmung der Menschen über Werte und Regeln für das

Zusammenlegen;

  • Das vergleichsweise intensive Gemeinschaftsleben in den vielen Vereinen und die

Qualität sozialer Beziehungen;

  • Tradition und Brauchtum und Vielfalt und Lebendigkeit des kulturellen Lebens überall im

Lande;

  • Die Schönheit der Natur und unserer Kulturlandschaft in ihrer vielfältigen Ausprägung;

Dies alles wollen wir erhalten.

Diese „Bausteine“ unserer Lebensqualität, die aus gewachsenen Strukturen und tief verankerten Prägungen gespeist werden, sind jedoch auch für Bayern kein auf Dauer gesicherter Zukunftsbestand. Dies ebenso wenig, wie die technische und die ökonomische Leistungsfähigkeit, die Qualität der Bildung und der inneren Sicherheit. Alle diese Elemente bedürfen deshalb der ständigen Pflege und der bewussten Förderung durch die Politik und die verantwortlichen gesellschaftlichen Kräfte.

 

Der Bayernbund ist eine davon mit dem klaren Auftrag

  • Der Erhaltung und Förderung des in Jahrhunderten gewachsenen Staatsbewusstseins im

bayerischen Volk und der darauf beruhenden politischen, kulturellen und wirtschaftlichen

Bedeutung Bayerns

  • Der Wahrung seiner Eigenständigkeit und einer durch den Föderalismus

Garantierten Freiheit in Deutschland, sowie

  • der Pflege der heimischen Sprache und Literatur, der Geschichte, der Volkskultur und des

Brauchtums in Altbayern, Franken und Schwaben.

Diese Ziele seiner Satzung sucht der Bayernbund in enger Zusammenarbeit mit den bayerischen Volks-, Traditions- und Brauchtumsverbänden zu erreichen.

 Wo ist unser Einsatz besonders gefordert?

Der Freistaat Bayern ist heute ein wirtschaftliches, kulturelles, soziales und politisches Markenzeichen in Deutschland und Europa. Seine Leistung ist anerkannt und seine Staatlichkeit in der föderativ verfassten Bundesrepublik grundsätzlich gesichert. Dennoch gibt es Tendenzen, die politische Eigenständigkeit durch den Bund und Europa auszuhöhlen.

Immer wieder wird z. B. versucht die Kulturhoheit der Länder in Teilen zu zentralisieren.

Auch die von der EU versuchte Abschaffung des „Einheimischen Modells“ beim kommunalen Bauen ist dafür ein Beispiel. Nicht zuletzt durch unser aktives Einwirken konnte das verhindert werden.

Es gibt auch die Tendenz, die Eigenverantwortung der Bürger und die aktive Mitgestaltung am öffentlichen Leben zunehmend durch Bürokratie und den Ruf nach mehr Staat zu ersetzen. Ziel ist für viele der Betreuungsstaat, der sich dem Bürger in allen Lebenslagen als Ersatzfamilie anbietet. In Zusammenarbeit mit der Bürgerallianz gehen wir dagegen an. Erste Erfolge sind da.

Es gibt auch die Tendenz kulturelle Verfremdung über den Erhalt christlich-abendländischer Tradition und die Pflege von überliefertem Volks- und Brauchtum zu stellen, sowie unsere christlich geprägte Werteordnung durch den von den Medien weitläufig geformten sogenannten „Mainstream“ zu ersetzen.

Auch die Tendenzen, die eigene Geschichte zu ignorieren anstatt sie als prägendes und verbindendes Element unseres Volkes anzuerkennen und sie deshalb weiter zu vermitteln. Aber wer nicht weiß, woher er kommt, tut sich schwer einen gefestigten eigenen Standort zu finden. Das aber ist die Basis für eine sichere Richtungsbestimmung auf dem Weg in die Zukunft.

 Wie begegnen wir vom Bayernbund diesen Tendenzen?

Wie können wir die bleibenden Werte in unserem Land erhalten und dennoch aufgeschlossen die Zukunft gestalten?

Werte müssen wieder stärker thematisiert werden. Das Bestehende kann man einfach verwalten. Im Umbruch braucht man aber Visionen und Zukunftsentwürfe, die nur auf der Basis einer tiefen Verwurzelung in der christlich-abendländischen Tradition gut und nachhaltig gelingen. Diese Wertetradition ist die Basis für unser christliches Menschenbild und sie ist unverzichtbare Orientierung für das Gestalten einer humanen Zukunft. Dafür setzen wir uns ein!

Nur wer einen festen, einen gefestigten Standort hat, kann sich unvoreingenommen Neuem zuwenden und sich mit ihm konstruktiv auseinandersetzen. Dagegen steht die Moral der sog. „Öffentlichen Meinung“ der sich viele anschließen, um sich so von eigener Verantwortung zu dispensieren. Das dürfen wir nicht hinnehmen, da müssen wir hinterfragen, wohin das führt und wir tun das in Seminaren, Vorträgen und Diskussionen mit Nachdruck und Erfolg.

 Wie steht es um diese christlich-abendländische Wertetradition?

Immer mehr wollen Gott aus dem öffentlichen Leben tilgen. Frage: Nach welchem Menschenbild werden dann in Zukunft Staat und Gesellschaft gestaltet? Bestimmen das verlässliche Orientierung oder der Zeitgeist? Hier dürfen wir nicht zuschauen – wir müssen uns einmischen – lautstark und aktiv, wo immer solche Tendenzen sichtbar werden (und wir tun das in KG, Schule, Vereine, Verbände, Politik).

So wollen wir die Zukunft auf allen Ebenen aktiv mitgestalten. Unsere christliche Tradition ist in Gefahr. 80 % sagen, sie seien christlich erzogen, aber nur 30 % geben das auch an die Kinder weiter. Was ist in 20 Jahren, wenn diese Kinder Elterngeneration sind?

Christliches Brauchtum hat uns früher auch in Verbindung mit weltlichen Traditionen durch das Jahr begleitet. Wie viele Feste im Jahreskreis werden heute noch gefeiert? Wie vieles davon ist schon hohl (Lichterfest statt St. Martin, Weihnachten mit Santa Claus usw.)? Wir sollten den Kindern im Kindergarten und in der Schule nicht nur verkehrsgerechtes Radfahren und Müll trennen beibringen, sondern auch das Begehen christlicher Feste und das Feiern im Jahreslauf! Hier mischen wir uns ein – in unseren Familien, in Kindergärten, Schulen und in der Kirche, weil christliches Brauchtum für viele eine Brücke zum Glauben ist.

Dafür setzen wir uns ein.

Wie schützen wir unsere lebendige Kultur?

Wir erleben heut in unserem Land ein breitgefächertes kulturelles Angebot durch unsere Brauchtums- und Traditionsvereine, Musikkapellen, Volkstheatergruppen und viele andere. Alles ruht auf den Schultern ehrenamtlich Tätiger. Zuschüsse der öffentlichen Hand sind hier notwendige Hilfe zur Selbsthilfe. Vielfach werden diese freiwilligen Leistungen gestrichen oder diese Tätigkeit mit immer mehr Bürokratie belegt. Wo bleibt da die Motivation für die vielen Menschen, die dafür viel Zeit und Ideen einbringen.

Ohne das Engagement der vielen Ehrenamtlichen stirbt die Vielfalt unseres kulturellen Lebens. Kultur lebt eben nicht nur in großen Opernhäusern und Konzertsälen, sondern auch und gerade in den vielen Veranstaltungen überall im Lande, die nicht bestellt und eingekauft, sondern von Bürgerinnen und Bürgern selbst gestaltet werden. Kultur als gestaltetes Leben führt zusammen, verbindet und schafft Identität. Ein unersetzlicher Reichtum, ohne den unser Land ärmer wäre.

Dafür setzen wir uns ein, indem wir auch immer wieder an den in der Verfassung gesicherten Kulturstaatsauftrag des Freistaates Bayern erinnern und zusammen mit anderen Verbänden an notwenigen Änderungen arbeiten.

Dafür setzen wir uns auch ein indem wir unsere bayerischen Dialekte lebendig erhalten, weil Sprache Zugehörigkeit ausdrückt und Identität schafft. Das in den Kreisverbänden Rosenheim und Traunstein entwickelte Projekt: Freude an der Mundart wecken hat in Kindergärten und Schulen großen Anklang gefunden. Wir haben es deshalb in das Wertebündnis Bayern eingebracht wo es unter der Leitung von Ingrid Ritt bayernweit in den Schulen  großes Interesse findet.

Einen anderen Punkt möchte ich noch ansprechen. Das ist der Heimatkunde-Unterricht an den Grundschulen. Er wird vielfach nicht im Sinne des Lehrplanes umgesetzt. Wenn wir aber wollen, das unsere Kinder ihre Heimat schützen müssen sie sie erst schätzen lernen. Dazu müssen wir ihnen die Heimat nahebringen. In einem Seminar bei der Hanns Seidl Stiftung wollen wir mit dem KM zusammen Wege finden, wie wir das mit Unterstützung von Gastreferenten besser organisieren können.

Der Geschichte und den Traditionen unseres Landes verpflichtet.

Bayern hat eine reiche Geschichte. Die vielen Jubelfeiern von Orten, Klöstern, Kirchen und Vereinigungen erinnern nicht nur an Vergangenes, sie stellen vielfach auch eine lagen gewachsene, bayerische Gegenwart dar. Das soll ermutigen, Entscheidungen für die Zukunft aus dieser Tradition und den Erfahrungen unserer Geschichte zu treffen. Das gibt mehr Erkenntisreichtum, mehr Gelassenheit und Berechenbarkeit, für die Entscheidungen von heute und morgen. Deshalb wollen wir Geschichte lebendig erhalten. Wir haben uns deshalb vor Jahren für den Erhalt der Lehrstühle für bayerische Landesgeschichte eingesetzt. Geschichte vermittelt auch Identität – zu wissen, wo ich herkomme und wo ich hin gehöre. Heimat eben. Heimat ist für uns nicht nur eine Adresse, sondern ein Ort der Zugehörigkeit, des Verstandenwerdens, der Geborgenheit, der Unverwechselbarkeit, der Identität.

Wir tun das, indem wir die Geschichte der Wittelsbacher – die unser Land fast 800 Jahre geprägt haben – lebendig halten. Indem wir die Geschichte des modernen Bayern mit seiner ersten modernen Verfassung von 1818, mit der Ausrufung des Freistaates von 1918 und seiner politischen und wirtschaftlichen Entwicklung von 1946 bis heute fest im Blick haben.

Bayerns Staatlichkeit erhalten.

Bayern hat eine lange Tradition und ein ausgeprägtes Staatsbewusstsein. Wenn es darum geht, Bayerns Staatlichkeit zu erhalten, so ist natürlich in erster Linie die gestaltende Kraft der Parteien, des Parlaments und der Regierung gefordert.

Es liegt nahe, dass bei der Lösung anstehender Aufgaben Sachbezogenheit und Zweckmäßigkeit im Vordergrund stehen. Dabei stets die Berücksichtigung des spezifisch Bayerischen, das Bewahren bewährter Traditionen anzumahnen, ist Aufgabe der geschichtlich fundierten und der kreativ gestaltenden Kraft des Bayernbundes. Wir haben das mit vielen Initiativen u. a. zum Föderalismus, zum Finanzausgleich, mit dem Seminar Bayern, Deutschland Europa – was ist von der Eigenstaatlichkeit geblieben, mit der Initiative zur Zukunft unserer Dörfer und jetzt aktuell mit dem Thema „Lebenswerte Zukunft für Bayerns Regionen – aktive Bürgergesellschaft für unsere Dörfer“ immer wieder getan und werden es weiter tun. Das muss Aufgabe aller sein, unser Land weiter zu entwickeln und seine im Grundgesetz garantierte, weitgehende Unabhängigkeit zu bewahren. Wir setzen dem ein föderatives, subsidiäres Konzept staatlichen Handelns entgegen das Bayern eine weitgehende Selbständigkeit bewahrt und den politischen Ebenen in Bayern ein hohes Maß an Eigenständigkeit sichert. Da sind wir Mahner und Kritiker, in Beschlüssen und in Kommentaren in der WBR immer aktiv geworden, wenn es uns notwendig erschien.

Ein richtig verstandener Föderalismus ist für uns die zeitgemäße Lebens- und Organisationsform in einer aufgeklärten pluralistischen Gesellschaft. Und Subsidiarität ist eine politische Handlungsweise die Gestaltungspielräume weit unten schafft und damit Rücksicht nimmt auf das Individuelle, das Bodenständige, die gewachsene Eigenart und die Vielfalt bayerischer Kultur.

Auf dieser Grundlage wollen wir das aus seiner langen Tradition gewachsene bayerische Staatsbewusstsein lebendig erhalten und mithelfen es konstruktiv weiter zu entwickeln. Dazu haben wir uns immer deutlich zu Wort gemeldet und werde es weiter tun.

Wie begegnen wir Zuwanderung und Integration?

Bayern ist im Rahmen des Möglichen ein gastfreundliches Land. Fremden begegnen wir offen und entgegenkommend. Wir haben allerdings etwas gegen Entfremdung. Wer bei uns dauerhaft leben will, von dem erwarten wir, dass er sich in die rechtliche, politische und gesellschaftliche Situation in Bayern einfügt. Er kann seinen Glauben und seine Tradition leben, aber er muss unsere Grundwerte, die auf den Grundlagen der europäisch-abendländischen Werteordnung mit ihren Wurzeln im Christentum, der Aufklärung und dem Humanismus basieren, anerkennen. Auf dieser Grundlage sind nicht nur Angebote des Gastlandes, sondern auch eine deutliche praktizierte Bereitschaft der Zuwanderer zur Integration notwendig. Nur so kann ein friedvolles und gedeihliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religion, kultureller Herkunft und Prägung gelingen. Dafür setzen wir uns ein. In einem Seminar bei der HSS haben wir dazu Grundlagen erarbeitet.

Unser Auftrag

Das ist in einigen Bereichen dargestellt unsere Vorstellung von den Aufgaben des Bayernbundes in Gegenwart und Zukunft: Im Handeln traditionsbewusst, von staatspolitischen Selbstbewusstsein geprägt, voller Stolz auf die in der Vergangenheit erreichten Leistungen und entschlossen, die Zukunft aktiv und kraftvoll mitzugestalten. In diesem Sinne arbeiten wir, damit Bayern Bayern bleibt.

Neben diesen Initiativen gab es im abgelaufenen Jahr eine Reihe von Gesprächen mit Institutionen und Organisationen in Bayern bei denen wir unsere Vorstellungen einbringen konnten. Der Bayernbund ist damit mit seinen Themen in der öffentlichen Meinungsbildung umfassend und gut vertreten.

 Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk:

Der Bayernbund hat im vergangenen Jahr , auf unsere Anregung hin, wieder alle Brauchtumsverantwortlichen zu einem Gespräch mit dem Intendanten des BR, Herrn Ulrich Wilhelm und seinen Abteilungsleitern eingeladen. In dem sehr guten und fruchtbaren Gespräch ging es darum, das reiche kulturelle Erbe unseres Landes durch Rundfunk und Fernsehen zu bewahren und zu fördern und dabei das Echte und Prägende in besonderer Weise herauszustellen Unsere Wünsche und Vorstellungen wurden von den Vertretern des BR positiv aufgenommen und die Umsetzung einiger Anregungen soweit möglich zugesagt, aber leider noch nicht überall realisiert. Weitere Gespräche folgen.

Eine gute Zusammenarbeit gibt es auch mit den verschiedenen staatlichen Stellen bei denen wir immer wieder vorstellig werden wen wir bayerische Belange zur Sprache bringen wollen. Wie z. B. Entwicklung und Förderung der ländlichen Räume oder auch der Erhaltung und Pflege unserer Volkskultur. Dank auch der Staatskanzlei für die stete Unterstützung und den jährlichen Zuschuss für unsere Arbeit.

Eine gute Zusammenarbeit verbindet uns auch mit dem Haus Wittelsbach – mit Herzog Franz und dem herzoglichen Verwalter, Baron von Bechtolsheim. Unser Dank gilt der finanziellen Unterstützung und ganz generell dem Wohlwollen mit dem Herzog Franz von Bayern unsere Arbeit begleitet.

Einen besonderen Dank möchte ich auch unserem hochkarätig besetzten Landesbeirat aussprechen. Wir tragen ihm stets vor was wir auf bayerischer Ebene und den Kreisverbänden bearbeiten und auch was wir für die Zukunft planen. Es gibt dazu immer eine rege Diskussion und viele nützliche Anregungen für unsere Arbeit.

Danken möchte ich auch für die gute Zusammenarbeit mit den befreundeten Verbänden:

  • dem Bayerischen Trachtenverband – Landesvorsitzenden Max Bertl. Dank für die langjährige gute Zusammenarbeit
  • dem Bayerischen Sportschützenbund – dem 1. Landesschützenmeister Wolfgang Kink
  • beim Bund der Bayer. Gebirgsschützen – Landeshauptmann Karl Steininger
  • der Bayer. Einigung und der Bayer. Volksstiftung – Florian Besold
  • dem Landesverein für Heimatpflege – Landtagspräsidenten a. D. Hans Böhm
  • dem Förderverein für baierische Sprache und Dialekte – Herrn Siegfried Bradl

Mit ihnen allen verbindet uns die Verantwortung für die Pflege von Tradition und Brauchtum und die Liebe zu unserer bayerischen Heimat.

Wenn wir den großen Herausforderungen der Zukunft gerecht werden wollen, müssen wir noch stärker das Gemeinsame suchen, um so gegenüber Politik und Gesellschaft eine starke, dynamische und dauerhaft prägende Wirkung entfalten zu können.

Diese prägende Wirkung nach innen und außen versuchen wir auch mit der WBR zu erreichen. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen dürfen wir annehmen, dass die WBR gut ankommt – bei den Mitgliedern ebenso, wie bei den Stellen, die wir darüber hinaus beliefern: staatliche Stellen, Bibliotheken, MdL, Bezirksräte, Landesgruppen im Bundestag und im EP.

Dank an Frau Angelika Binzer, die die Redaktion und die druckfertige Gestaltung der Zeitschrift äußerst gewissenhaft vorgenommen hat. Sie wird jetzt leider ihre Aufgabe abgeben.

Wir haben mit der Verpflichtung eines neuen Verlages die Voraussetzung dafür geschaffen, dass alles wie bisher weitergeht.

Wir werden auch das Layout unserer Zeitschrift modernisieren und weiter bemüht sein, unsere WBR attraktiv, interessant und lesenswert zu gestalten. Damit können wir viele unsere Themen, Vorstellungen und Anregungen unseren Mitgliedern und vielen Entscheidungsträgern außerhalb des BB bekannt machen. Gerade von Politikern höre ich, dass manche unsere Anregungen gerne aufgenommen werden.

Danken darf ich auch den Kreisvorsitzenden, die im abgelaufenen Jahr eine außerordentlich aktive und konstruktive Arbeit geleistet haben.

Die vielen Veranstaltungen zu Geschichte, Kultur, Sprache, Brauchtum und zur Zukunftsentwicklung unseres Landes, die Arbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern und den Schulen aber auch die Kulturfahrten, Ausstellungen und die Feiern zu geschichtlichen Gedenktagen verdienen hohe Anerkennung.

Diese Arbeit ist die Voraussetzung dafür, dass wir mit unseren Ideen und Vorstellungen das Land durchdringen. Das drückt sich auch in der Mitgliederzahl aus, die weiter erfolgreich wächst. Deshalb brauchen wir auch noch mehr Kreisverbände. Die Vorbereitung für weitere Gründungen sind eingeleitet.

Im abgelaufenen Jahr hat sich wieder viel getan. Es war für den Bayernbund ein erfolgreiches Jahr. Der geschäftsführende Landesvorstand und der erweiterte Vorstand mit den Kreisvorsitzenden haben  gut und konstruktiv zusammengearbeitet.

Allen ein herzliches Vergelt`s Gott für ihren Einsatz. Ein besonderer Dank gilt dabei meinen Stellvertretern Josef Kirchmeier, Christian Glas und Staatssekretär Bernd Sibler, sowie dem Schatzmeister Matthias Dambach, die mich in besonderer Weise unterstützt haben.

Ebenso herzlich danke ich meiner Mitarbeiterin in der Landesgeschäftsstelle Frau Gabriele Then, die auch als gewählte Schriftführerin die ihr gestellten Aufgaben sehr gut erfüllt. Sie arbeitet nicht nur sehr gut mit – sie denkt auch mit und ist so auch eine kreativ gestaltende Kraft im BB. Nur mit dieser Unterstützung war es möglich, die lfd. Geschäfte gut und zeitgerecht abzuwickeln, die Veranstaltungen und die Kontakte nach außen zu organisieren sowie den Kreisverbänden die erforderliche Unterstützung zu leisten.

Allen ein Vergelt`s Gott dafür!

Liebe Freunde des Bayernbundes,

gewaltige Veränderungen national und international nehmen zunehmend Einfluss auf Politik und Gesellschaft auch in unserem Land.

Veränderte Werthaltungen bestimmen unsere Zeit. Da braucht es Geländer der Orientierung.

Dazu gehört  zunächst einmal die tiefe Verwurzelung in unserer christlich-abendländischen Wertetradition. Sie ist die Basis für unser christliches Menschenbild und sie ist unverzichtbare Orientierung für das Gestalten einer humanen Zukunft. Nur wer einen festen, einen gefestigten Standort hat, kann sich unvoreingenommen Neuem zuwenden und sich mit ihm konstruktiv auseinandersetzen. Bayern ist deshalb aufgeschlossener für Neues als andere Länder.

Mit dieser unserer Arbeit wollen wir Akteur, Mahner und Bespielgeber sein. Das bayerische Gewissen, wie wir es oft nennen. Dabei sind wir nicht rückwärts gewandt. Verwurzelt in Geschichte und Tradition sind wir offen für Neus und bereit die Zukunft aktiv mitzugestalten. Damit Bayern Bayern bleibt.

Daran lasst uns auch weiterhin gemeinsam arbeiten.

Ich werde dann zwar nicht mehr Landesvorsitzender sein, aber dennoch überall dort mithelfen, wo meine Unterstützung gebraucht wird. In diesem Sinne den Neuen alles Gute und viel Erfolg.

Für den Bayernbund

Adolf Dinglreiter, MdL a. D.

Landesvorsitzender

Foto: Hötzelsperger  –  Adolf Dinglreiter

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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