Natur & Umwelt

Abschluss bei Landesgartenschau Kirchheim

Hohe Besuchszahl in Kirchheim b. München: Die 37. Bayerische Landesgartenschau vermeldete zum Abschluss am 6. Oktober eine absolute Spitzenzahl: Mehr als 500.000 Besucherinnen und Besucher sind von 15. Mai bis 6. Oktober in den neuen Ortspark zwischen Kirchheim und Heimstetten gekommen, um auf 14 Hektar Gartenschau-Fläche ein Blütenmeer und über 90 Ausstellungsbeiträge zu erleben.

„So ein Ereignis hat unsere Gemeinde noch nicht gesehen!“, bilanzierte der Erste Bürgermeister der Gemeinde Kirchheim, Stephan Keck, beim Abschlusstag am 6. Oktober. „Wir hatten uns für die Landesgartenschau beworben, um mit dem neuen Ortspark unsere beiden räumlich getrennt liegenden Gemeindeteile Kirchheim und Heimstetten miteinander zu verbinden“, so Keck weiter. „Und das ist uns diesen Sommer auf beeindruckende Weise gelungen! Ich und meine Familie haben unzählige Tage auf diesem Großereignis in vollen Zügen genossen. Nun blicke ich als Erster Bürgermeister stolz und mit Freude auf diese Zeit und das Ergebnis zurück. Meinem Amtskollegen aus Furth im Wald und dessen Team, wünsche ich von Herzen, dass sie ab dem 22. Mai 2025 eine ähnlich aufregende Zeit erleben dürfen.“

Unter dem sprechenden Motto „Zusammen.Wachsen.“ war die Landesgartenschau 145 Tage vom 15. Mai bis 6. Oktober 2024 geöffnet – und lud die Besucherinnen und Besucher neben den Ausstellungsbeiträgen zu mehr als 3.500 Veranstaltungen ein.

Von Yoga über Fitness, von Kindertheater bis Musicals, von Blasmusik über Rock, Pop und Soul, von Direktvermarktern bis Performance-Künstlern, von Bilderausstellungen über Walking-Acts, von Mitmach -Workshops bis Gartenführungen, von Kabarett über Showtanz, von Freiluft-Gottesdiensten bis Live-Musik: Der Park war rund um die Uhr mit Leben gefüllt und das Programm – dank der Unterstützung hunderter Vereine, Künstler*innen und Initiativen – so abwechslungsreich und vielseitig wie die alle 14 Tage arrangierten Floristik-Ausstellungen auf dem Gelände.

„Eine halbe Million Besucher nach Kirchheim zu holen, war unser heimlicher Wunsch“, sagte Maximilian Heyland, einer der beiden Geschäftsführer der Kirchheim 2024 GmbH. „Dass uns das trotz mehr als sechs Wochen kalten Dauerregens im Mai, Juni, September und Oktober gelungen ist, ist phänomenal!“ Gemeinsam mit seinem Geschäftsführerkollegen Johannes Pinzel dankte Heyland bei der Abschlussveranstaltung explizit auch dem Team der Kirchheim 2024 GmbH. „Das war eine Leistung, die ihresgleichen sucht. Ihr habt alle rund um die Uhr angepackt – und als starkes Team eine fantastische Landesgartenschau auf die Beine gestellt.“

Blumen zum Dank gingen am Abschlusstag auch an Thomas Gierling, der die Abschlussveranstaltung moderierte, und an Angela Keck, die Ehefrau von Kirchheims Erstem Bürgermeister Stephan Keck. „Du standest jederzeit zu 100 Prozent hinter dem Gartenschau-Team und hast uns in besonders herausfordernden Zeiten mit tütenweise Naschereien versorgt“, verriet Pinzel. „Diesen Motivationsschub haben wir natürlich gerne angenommen – vielen Dank für Deine Unterstützung!“

Besonders wichtig war darüber hinaus das unermüdliche Engagement der insgesamt mehr als 200 Ehrenamtlichen und Gästeführer*innen. Ohne sie wäre das Kirchheimer Großereignis vor den Toren Münchens nicht zu stemmen gewesen. Ihnen allen hatte die Kirchheim 2024 GmbH bereits vor drei Wochen mit einem eigenen Helferfest gedankt.

Ökumenischer Gottesdienst und Urkunden für die Aussteller

Begonnen hatte der Abschlusstag mit einem ökumenischen Gottesdienst im Park-Pavillon. Die katholische und die evangelische Kirche hatten über die 145 Tage Landesgartenschau gemeinsam den Ausstellungsbeitrag „Holy Garden“ umgesetzt – und dort mehr als 700 Einzelveranstaltungen abgehalten! Damit sichern sich die Kirchen den Titel „Spitzenplatz Veranstaltungen“ unter den Ausstellern. Große Anerkennung erhielten am Abschlusstag alle Aussteller der Landesgartenschau. Jeder Ausstellungsbeitrag wurde einzeln aufgerufen und dem Mitwirkenden mit Urkunden gedankt. Die Themengärten, Reihenhausgärten, Infopavillons und Tiny Houses, der Friedhofsbeitrag, die Bienenkästen, die kleine Streuobstwiese neben dem Freundeskreis-Pavillon, die fünf Blütenräume mit ihren 14-tägig wechselnden Blumenschauen: Sie alle hatten die Landesgartenschau Kirchheim zu einem Besuchermagneten gemacht – und Gartenwissen für alle Generationen vermittelt.

Den Spirit weitertragen

Die temporären Ausstellungsbeiträge werden ab Montag, 7. Oktober abgebaut. Was bleibt, ist der mehr als 10 Hektar große, üppig bepflanzte neue Ortspark mit Parksee, Parkkanzel, Park-Pavillon, verschiedenen neuen Spiel- und Sportmöglichkeiten und weiteren Räumen, von denen in Zukunft das soziale Leben der Kirchheimer Bürgerinnen und Bürger nachhaltig profitieren wird. Diese neue grüne Verbindung ersetzt die ehemalige Hauptstraße zwischen Kirchheim und Heimstetten, die im Rahmen der Landesgartenschau zurückgebaut worden ist. Wo früher Busse und Autos direkt am Jugendzentrum vorbeifuhren, öffnet sich der Park nun in Richtung Parksee und dem neu angelegten Pausenhof der Grund- und Mittelschule. Wo vormals Glascontainer auf einem Parkplatz standen, kommen nun die Großbäume voll zur Geltung – und würden zur Landesgartenschau als gemütliche Chill-out- Area mit Hängematten genutzt. „Dieses neue Lebensgefühl wollen wir dauerhaft erhalten“, sagte Kirchheims Altbürgermeister Maximilian Böltl . „Damit wir uns vor unserer Haustüre erholen können und die Luft frisch und sauber ist, wurden in unserem neuen Ortspark

35.000 Sträucher, 80.000 Stauden, 812 neue Bäume und rund 70.000 Blumenzwiebeln in den Daueranlagen gepflanzt. Das ist für alle, die hier wohnen und arbeiten, ein riesengroßer Gewinn.“ Als Bürgermeister hatte Böltl die Bewerbung seiner Gemeinde für die Landesgartenschau 2017 angestoßen und die Weichen für das Großprojekt gestellt. Seit Oktober 2023 ist er Abgeordneter für den Stimmkreis München-Land-Nord im Bayerischen Landtag – und war auch in dieser Funktion mindestens 30-mal auf der Landesgartenschau zu Gast. „Ich hatte viele Abgeordnetenkollegen aus anderen Regierungsbezirken hier zu Gast und habe gemerkt, dass sie unser Konzept überzeugt hat. Denn eine Landesgartenschau sichert Lebensqualität für Generationen, und darum muss es uns allen gehen.“

Gerhard Zäh, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH dankte allen Mitwirkenden für eine „rundum gelungene Landesgartenschau“, für die er auch selbst außerordentlich viele positive Rückmeldungen erhalten habe. „Der Mehrwert für die Gemeinde Kirchheim ist jetzt schon spürbar, und wird von langer Dauer sein.“ Das Team der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, dem Gerhard Zäh vorsteht, ist auch bereits in Furth im Wald beschäftigt, wo im kommenden Jahr vom 22. Mai bis 5. Oktober die 38. Bayerische Landesgartenschau stattfinden wird.

Berühmter Gast: Der Further Drache besucht die Landesgartenschau

Nach gutem Brauch war eine Abordnung der Nachfolge-Gartenschau in Furth deshalb zum Abschlusstag nach Kirchheim gekommen; um das Programm mitzugestalten, und um die offizielle Landesgartenschau-Fahne von Kirchheim mit in den Bayerischen Wald zu nehmen. Zur großen Freude der Besucherinnen und Besucher war das Landesgartenschau-Team aus Furth mit dem berühmten Drachen „Tradinno“ angereist – dem größten vierbeinigen Schreitroboter der Welt – und vielen bekannt vom legendären Further Drachenstich. Furth im Walds Erster Bürgermeister Sandro Bauer beglückwünschte die Kirchheimer zu ihrer Landesgartenschau: „Ich war selbst einige Male als Besucher hier bei euch und habe jedes Mal eine gelöste und glückliche Stimmung im Ortspark erlebt. Ich wünsche euch Kirchheimern, Heimstettenern und Hausenern, dass ihr von diesem Spirit noch lange profitiert.“

Die Maskottchen bleiben zusammen: Hochzeit von Stetti und Kirk

Ein besonderer Höhepunkt war darüber hinaus die Hochzeitszeremonie der beiden Landesgartenschau-Maskottchen Stetti und Kirk. Die beiden sympathischen Enten, die symbolisch für die Gemeindeteile Heimstetten und Kirchheim stehen, haben durch ihren unterhaltsamen Bund der Ehe und abschließendem „Schnabeln“, die Themenwochen vom „Zusammen.Finden.“ bis zum „Zusammen.Bleiben.“ der Landesgartenschau Kirchheim besiegelt. Mit dem Ortspark als verbindende grüne Achse bleibt auch sein Maskottchenpaar und wird die Gemeinde Kirchheim bei zukünftigen Veranstaltungen unterstützen.

Berührendes Abschlusskonzert mit Wunderkerzen am See

Den krönenden Abschluss der Landesgartenschau in Kirchheim bildete das Konzert von Hanni Bogner auf dem schwimmenden Baum im Parksee. Tausende Besucherinnen und Besucher lauschten mit Wunderkerzen dem ergreifenden Song „A Million Dreams“ und feierten die mit viel Abschiedsschmerz aufgeladenen letzten Minuten der Landesgartenschau Kirchheim 2024.

Info:

Während der Rückbauarbeiten bleibt das komplette Gelände gesperrt. Am Samstag, 26. Oktober, wird der Ortspark mit einem kleinen Eröffnungsfest für die Öffentlichkeit freigegeben.

Die Landesgartenschau 2024 in Zahlen:

  • Größe Landesgartenschaugelände: knapp 14 Hektar
  • Gesamtplanung: SINAI Gesellschaft für Landschaftsarchitekten mbH
  • Besuche: 506.000
  • Verkaufte Dauerkarten: knapp 12.000
  • Eintritte Kinder: 80.000
  • Teilnehmer*innen „Schule im Grünen“: 6100
  • Anzahl Busreisegruppen: 500
  • Anzahl Gästeführungen: 700 (darin enthalten 4 Führungen in Gebärdensprache, 8 Führungen für Blinde, Sehbehinderte oder Taubblinde, 5 Führungen in leichter Sprache)
  • Ehrenamtliche: 150 mit knapp 7200 geleisteten Ehrenamts-Stunden
  • Gästeführer*innen: 80
  • Ausgeliehene Bollerwagen, E-Mobile und Rollstühle: 4080
  • Veranstaltungen gesamt (inkl. aller Veranstaltungen in den Ausstellungsbeiträgen): über 3500
  • Besucherstärkster Tag: Pfingstmontag mit knapp 10.500 Besuchern

Bericht und Bildmaterial: Kirchheim 2024 GmbH

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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