Kirche

Abschied vom ehemaligen Generalvikar Robert Simon

Mit einem Requiem im Münchner Liebfrauendom hat das Erzbistum München und Freising am Montag, 11. Januar, von seinem ehemaligen Generalvikar Robert Simon Abschied genommen. Kardinal Reinhard Marx würdigte den Verstorbenen, der „ganz und gar ein Mann der Kirche und ein Mann des Zweiten Vatikanischen Konzils“ gewesen sei. „In beidem hat er große Zeichen gesetzt“, betonte der Erzbischof von München und Freising und versicherte, „die Zeichen, die er gesetzt hat, werden nicht vergessen sein“. Als Leiter des Erzbischöflichen Ordinariats habe Robert Simon über Jahrzehnte Verwaltung im besten Sinne ermöglicht, „das heißt: Ordentlich mit den Gütern umgehen, ordentlich mit Personen umgehen, die Kirche auf den Weg zu bringen“, so Marx. Bezugnehmend auf das Zweite Vaticanum versicherte er zudem, „das ist die Linie, die noch lange nicht ausgeschöpft ist für die Zukunft der Kirche“.

Mit Blick auf Tod und Auferstehung erinnerte Marx, schon die Verkündigung Jesu sei „von dieser Spannung gezeichnet“ gewesen, „von dem, was jetzt passiert und dem, was kommt“. Die Kirche sei so wichtig, weil sie helfe, „diese Spannung auszuhalten und zu leben“. Dabei sei Kirche weder das Reich Gottes noch die „vollkommene Gesellschaft“, sondern „eine menschliche Gemeinschaft, der sich der Geist Gottes bedient“. Diese Kirche brauche, um ihren Dienst zu erfüllen, „auch Verwaltung, Organisation, Vernetzung und Miteinander“, gab Marx zu bedenken. Robert Simon habe als Priester Verwaltung gestaltet und deutlich gemacht, „dass die Kirche, die Gemeinden, die Institutionen, die Caritas und die Bildung Orte sind, die notwendig sind, damit Menschen in Berührung kommen mit der befreienden Botschaft des Evangeliums“. Dienst an der Kirche sei auch Dienst daran, „dass Kirche leben kann, wirken kann, gestalten kann“, betonte Marx und dankte seinem früheren Generalvikar, der am Samstag, 2. Januar, im Alter von 83 Jahren verstorben ist, für dessen Wirken.

Robert Simon wurde am 24. September 1937 in München geboren und nach dem Theologiestudium in Freising und an der Ludwig-Maximilians-Universität München am 29. Juli 1962 von Kardinal Julius Döpfner im Freisinger Dom zum Priester geweiht. In seiner Kaplanszeit wirkte er in München in den Pfarreien St. Maximilian und St. Nikolaus am Hasenbergl. Im Anschluss an seine Promotion zum Doktor der Theologie mit einer Arbeit über den Glaubensvollzug in der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil arbeitete Robert Simon ab 1972 im Erzbischöflichen Ordinariat München, zunächst für das Seelsorgereferat in Aufgaben der allgemeinen Seelsorge und ab 1981 als Leiter der Abteilung „Bildung und Beratung“ im Seelsorgereferat. Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter bestellte ihn 1987 zum stellvertretenden Generalvikar und zum Leiter des Personalreferates für die Laien und 1990 zu seinem Generalvikar. Von Erzbischof Reinhard Marx wurde er nach dessen Amtsübernahme bis zum Ruhestandseintritt Ende 2009 erneut in das Amt des Generalvikars berufen. In diesen Zeiten war Robert Simon Sprecher der bayerischen Generalvikare und Mitglied in zahlreichen Gremien auf diözesaner, bayerischer und gesamtdeutscher Ebene.

Nach der Ernennung zum Monsignore im Jahr 1988 und zum Päpstlichen Ehrenprälaten im Jahr 1991 verlieh ihm Papst Johannes Paul II im Jahr 2002 die höchste Prälatenwürde eines Apostolischen Protonotars. In Würdigung seiner Verdienste erhielt Robert Simon im Jahr 1996 das Bundesverdienstkreuz am Bande und im Jahr 2011 den Bayerischen Verdienstorden. Robert Simon gehörte von 1986 bis 2009 dem Metropolitankapitel München an.

Bericht und Foto: Erzbischöfliches Ordinariat München/Pressestelle

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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