Leitartikel

44 Jahre Ökumenischer Sozialdienst im Priental

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

“Mit zwei Aushilfskräften fing vor über 30 Jahren alles an, heute hat der Ökumenische Sozialdienst Priental (ÖSP) einen festen Mitarbeiterstamm von über 60 Frauen und Männern“, erinnerte der Vorsitzende des ÖSP Lorenz Ablinger bei der Jahreshauptversammlung im Cafe Pauli an die Anfänge der Einrichtung. „Maria Reich, die den Dienst als Pflegedienstleiterin aufgebaut und organisiert hat, verlässt uns und geht in den Ruhestand. Ihr folgt ihre bisherige Stellvertreterin Michaela Brühl nach, die bereits seit einigen Jahren gemeinsam mit Maria Reich die Geschicke des ÖSP lenkte“. Gemeinsam verabschiedeten die beiden Vorsitzenden Lorenz Ablinger und Dr. Gerhard Weidenthaler ihre leitende Mitarbeiterin und begrüßten die beiden Nachfolgerinnen Michaela Brühl und Melanie Kirchlechner. Maria Reich habe es in 30 Jahren verstanden, die ständig wachsenden Anforderungen durch die Patienten und ihre Angehörigen an den Dienst und die überbordende Bürokratie unter einen Hut zu bringen. Die Anforderungen an die Pflege selbst unterlagen in 30 Jahren einem stetigen Wandel, den die Pflegedienstleiterin frühzeitig erkennen und umsetzen musste. Mit viel Feingefühl erfüllte sie diese ständigen Änderungen bei ihren Patienten, zusammen mit den Mitarbeiterinnen und den pflegenden Angehörigen. Bei allen Überprüfungen des ÖSP schloss der Dienst mit der Bestnote ab, die Mitarbeiterinnen gingen stets in dem Gefühl, bestens vorbereitet zu sein, zu den Patienten. Durch ständige Weiterbildungen wurde ein ganz besonderes Level erreicht und seit vielen Jahren gehalten.

Bereits frühzeitig erkannte sie, dass viele Angehörige mit der Betreuung ihrer demenzkranken Familienmitglieder überfordert waren und zumindest kurzzeitig eine Auszeit nötig hatten. Als eine Lösungsmöglichkeit für diesen Bedarf der Betreuung der erkrankten Frauen und Männer entstand als erstes die Memory-Gruppe. Sie ist heute ein fester Bestandteil des Angebots des ÖSP im gesamten Betreuungsbereich und nicht mehr wegzudenken. „Ihr Geschick im Umgang mit Menschen und ihr Einfühlungsvermögen waren der Motor des ÖSP und auch der Grund dafür, dass der Ökumenische Sozialdienst Priental in unserem Einsatzgebiet und in Fachkreisen so positiv anerkannt ist“, so Lorenz Ablinger.

„Der Ökumenische Sozialdienst Priental (ÖSP) gehört 44 Jahre nach der Gründung 1975 weiterhin zu den besten Pflegediensten in ganz Bayern“ attestierte der Vorsitzende Lorenz Ablinger des ÖSP bei der Jahreshauptversammlung im Cafe Pauli den Mitarbeiterinnen unter der Leitung der beiden Pflegedienstleiterinnen Michaela Brühl und Melanie Kirchlechner. „Die Leistungen des ÖSP sind auch im vergangenen Jahr auf dem mittlerweile gewohnt hohen Niveau geblieben“. Mehrere Mitglieder habe der Verein im Vorjahr verloren, so Ablinger, davon 17 durch den Tod; 34 traten neu ein, so dass der Verein jetzt über 466 (Vorjahr 451) Mitglieder verfügt. Der Haushalt für das laufende Jahr in Höhe von 820000 Euro wurde von der Versammlung einstimmig genehmigt. Schatzmeister Georg Furtner brachte in seinem peniblen Kassenbericht schwarze Zahlen und ein gutes Kassenergebnis für das abgelaufene Haushaltsjahr. Die beiden Kassenprüfer Werner Weyerer und Georg Zacher bestätigten der Vereinsführung eine solide Kassenführung. Der stellvertretende Vorsitzende Dr. Gerhard Weidenthaler bedankte sich beim Vorsitzenden Lorenz Ablinger für die mittlerweile 35-jährige Führung des Vereins, dank seiner Arbeit und seiner Penetranz konnten viele Vorhaben durchgeführt werden, die andere an seiner Stelle längst als verloren aufgegeben hätten. Nach über 30 Jahren übergab die bisherige Pflegedienstleiterin Maria Reich ihr Amt an ihre bisherige Stellvertreterin Michaela Brühl. Sie wird bei der Führung und Einteilung des Personals in Zukunft von Melanie Kirchlechner unterstützt.

„Das abgelaufene Jahr brachte uns die meiste Arbeit seit dem Bestehen des Ökumenischen Sozialdienstes in über 40 Jahren“, so die neue Leiterin des Pflegedienstes Michaela Brühl in ihrem ersten Bericht, „in den letzten zehn Jahren haben sich die Einsatzstunden der Mitarbeiterinnen und die Fahrleistungen unserer Autos fast verdoppelt“. Sie berichtete, dass im Vorjahr 254 (219) Personen im Raum Aschau – Sachrang – Frasdorf die Unterstützung des Ökumenischen Sozialdienstes Priental in Anspruch nahmen; dabei wurden bei 27626 (Vorjahr 26368) Hausbesuchen in 25295 (22549) Einsatzstunden insgesamt 100351 Einzelleistungen durch die haupt- und nebenamtlichen Pflegekräfte erbracht. Diese Leistungen der Schwestern werden für die Abrechnung mit den Kassen bis ins Detail und den letzten Handgriff heruntergerechnet und schriftlich festgehalten. Diese explizite Abrechnung der Leistungen mit den Kranken- und Pflegekassen stellten einen hohen bürokratischen Aufwand für die Leitung und die beiden Verwaltungskräfte dar, so Michaela Brühl. Zur Memory-Gruppe für demenzkranke Personen in Aschau kommen regelmäßig 17 Besucher und der Sachranger Gruppe gehören vier Besucher an. 24 Demenzkranke werden einzeln betreut.

29 hauptamtliche Schwestern im Pflegedienst und fünf Aushilfen stellten die Pflege und Versorgung für alle Personen rund um die Uhr sicher, dazu kämen noch zehn Haushaltshilfen, drei Verwaltungskräfte und neun Helferinnen für Demenz und Betreuung. „Der ÖSD sucht laufend Mitarbeiterinnen im Pflegedienst“, so Ablinger, „zwar gelang es immer wieder die vakanten Stelle nach zu besetzen, aber ein paar Kolleginnen mehr könnten zur Entlastung des Personals beitragen. Wenn wir im kommenden Jahr die Seta eröffnen, werden wir beim Personal noch einmal kräftig aufstocken müssen“. Sieben Essenfahrer bringen täglich mit „Essen auf Rädern“ eine warme Mahlzeit ins Haus; 7858 (5686) Essenportionen erreichten so ihre Empfänger. Insgesamt legten die Pflegekräfte und Essenfahrer im Raum Priental 156017 (140308) Kilometer mit dem Auto – und innerorts auch mit dem Fahrrad – zurück, fuhren also zwischen Sachrang im Süden und Frasdorf/Wildenwart im Norden fast viermal rund um die Erde. Dabei werden die Fahrzeiten der Schwestern nicht als Pflegezeit angerechnet und somit nicht durch die Kranken- und Pflegekassen erstattet. Diese Kosten hat der Verein in vollem Umfang zu tragen. Der Ökumenische Sozialdienst Priental am Hans-Clarin-Platz in Aschau ist für Neuanfragen und Terminvereinbarungen täglich am Vormittag unter der Telefonnummer 08052-957531 erreichbar.

Bericht und Fotos: Heinrich – Der Vorsitzende des Ökumenischen Sozialdienstes Priental (ÖSP) Lorenz Ablinger, die stellvertretende Pflegedienstleiterin Melanie Kirchlechner, die scheidende Pflegedienstleiterin Maria Reich, die neue Leiterin Michaela Brühl und der stellvertretende ÖSP-Vorsitzende Dr. Gerhard Weidenthaler (Von links)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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