Ukraine- & Nothilfe

42 Tonnen Hilfe vom Chiemgau für Ternopil

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die bislang größte Hilfslieferungsaktion für die Erzdiözese Ternopil in der West-Ukraine ist passend zu den kommenden Weihnachtsfeiertagen durch den Chiemgauer Helferkreis für die Diözese Ternopil-Ukraine e.V. in Prien gestartet worden. Ganze zwei große Lastkraftwagen wurden mit insgesamt 42 Tonnen Lebensmitteln, Baby- und Kindernahrung, Hygiene-, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Winterkleidung und Schuhen bestückt. Mit auf den etwa 1.500 Kilometer langen Weg genommen wurden auch fünf Notstrom-Aggregate sowie elf gespendete Fahrräder, die von Matthias Kunze fit gemacht wurden.

Priens Bürgermeister Andreas Friedrich machte sich selbst ein Bild von der großen Verladeaktion beim König-Ludwig-Saal. Dessen Keller konnte eine Woche zuvor bei der umfangreichen Spendenaktion  für die Zwischenlagerung genutzt werden, da die dort sonst befindlichen Hütten des Priener Christkindlmarktes derzeit außer Haus sind. „Da der bisher bei der Priener Feuerwehr genutzte Raum für die Sammlung von Spenden im Winter von der Feuerwehr selbst gebraucht wird, haben wir mit der Keller-Lösung vom König-Ludwig-Saal Glück gehabt“ – so der Bürgermeister, der versprach, den Chiemgauer Helferkreis zusammen mit der Prien Marketing GmbH auch fortan bei dessen vielen Aktionen zu unterstützen wo immer es möglich ist. Für die Helferkreis-Vorsitzende Katharina Schmid war die dreitägige Sammel- und Verlade-Aktion ein großer Erfolg, zur Finanzierung der Doppel-LKW-Fahrten sagte sie: „Es ist uns wieder gelungen, zwei LKW, die aus der Ukraine nach Deutschland lieferten, für die Mitnahme unserer Güter zu gewinnen, damit sparen wir uns die Hälfte der Transportkosten. Diese belaufen sich bei einer Fahrtrichtung auf rund 2.500 Euro je LKW. Das Geld stammt von den Spenden, die wir von vielen Seiten und besonders von BR Sternstunden bekommen haben. Sternstunden allein stellte uns für die Versorgung von Kindern und ihrer Mütter einen Betrag von 140.000 Euro zur Verfügung“. Für die aktuellen 16. und 17.  LKW-Transporte hat der Helferkreis für ca. 50.000 Euro Waren und Lebensmittel gekauft. Zusammen mit den gespendeten Sachen wurden beide LKW bis unter das Dach voll beladen. Damit Verladen und Papiere für den Zoll auch diesmal klappten, stellten sich wieder Ehrenamtliche des Vereins zur Verfügung. „Ohne Traudi Steiner, die für den Zoll genaueste Angaben zu Anzahl von Palletten und Schachteln erfasst und ohne ihren Mann Jakob wäre die Aktion nicht zu starten. Die beiden sollen beispielhaft und stellvertretend genannt werden für alle Mitglieder und Ehrenamtliche, die Hand anlegen, um das Leid bei unseren Freunden in der Ukraine lindern zu helfen“.

Wie Katharina Schmid weiter informierte, soll es in den ersten Wintermonaten keine weiteren Hilfstransporte geben. „Jetzt konzentrieren wir uns wieder auf Geldspenden, mit Geld können gezielte Einkäufe getätigt werden. Weitere Hilfstransporte werden dann zum Jahresbeginn wieder geplant. Die Unterstützung wird sicherlich noch lange nötig sein – auch nach einem hoffentlich baldigen Ende der kriegerischen Handlungen. Wer die Arbeit des Vereins weiterhin unterstützen möchte, der kann dies auch mit einer Spende tun“.

Konto bei der Sparkasse Rosenheim:

Helferkreis für die Diözese Ternopil e.V. – IBAN: DE44 7115 0000 0000 0535 38

Eine Spendenquittung wird zugesandt bei Angabe der Adresse im Feld „Verwendungszweck“.

Fotos: Hötzelsperger  – Eindrücke vom Verladen der beiden LKW für Ternopil in der Ukraine.

  • Beim Verladen am Lader von links: Bürgermeister Andreas Friedrich, Vorsitzende Katharina Schmid, Simon Lindner, Traudi Steiner, Konrad Lindner und Jakob Seiner.
  • Weitere Eindrücke vom großen Verladetag in Prien

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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