Brauchtum

40 Jahre Lamstoahalle Frasdorf

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

„Wir feiern ein Jubiläum: 40 Jahre Lamstoahalle. Wenn die Trachtler die Halle vor 40 Jahren nicht gebaut hätten, dann hätte wohl die Gemeinde eine bauen müssen“, sagte der ehemalige Vorsitzende des Trachtenvereins „Lamstoana“ Frasdorf Sepp Steindlmüller bei der Generalversammlung des Vereins in der Frasdorfer Lamstoahalle. Seit 40 Jahren steht sie mitten im Dorf und hat sich – neben der Kirche Sankt Margaretha, dem Schulhaus und dem Rathaus – zum allgemein anerkannten Orts- und Kulturmittelpunkt entwickelt. Vor allem seit dem Rathausbau und der Gestaltung des Platzes sei an der Halle ein Festplatz mit südlichem Flair entstanden. Vom „Mekka der Volksmusik“ über den „Mittelpunkt der Chiemgauer Trachtler“ bis hin zum „Überregionalen Trachtenmarkt“, mit allen möglichen Titeln und Bezeichnungen wurde die schmucke Halle in den Zeitungen schon versehen.

Wer da glaubt, mit den rund 20 öffentlichen Terminen des Trachtenvereins im Jahr sei in der Trachtenhalle bereits alles geschehen, der irrt. Rund 1200 große Veranstaltungen fanden in den letzten 40 Jahren in der Halle statt, dazu 1000 Proben mit den Kinder- und Jugendgruppen des Vereins, 900 Aktivenproben und 600 Theaterproben. Rund anderthalb Millionen Gläser wurden gefüllt, ausgetrunken und wieder gespült, der Verzehr von Currywurst und Pommes Frites, Schweinsbraten und Emmentaler zählt viele Zentner, die dienstbaren Geister des Hauses wischten rund 450000 Quadratmeter Boden auf und reinigten 13000 Toiletten. Auch die anderen Ortsvereine nutzen die Möglichkeiten einer Veranstaltungshalle im Dorf: die Pfarrgemeinde für Versammlungen oder den Basar, Schafkopfturniere und Adventsfeiern; alle Vereine miteinander feiern die Faschingsveranstaltungen, Sänger und Musikanten treffen sich zu überregionalen Veranstaltungen. Die Wildenwarter Blaskapelle hält alljährlich ihr Starkbierfest und das Jahreskonzert vor vollem Hause ab. Der Chiemgau-Alpenverband ist regelmäßig mit großen Gauveranstaltungen zu Gast, ob Gauversammlung, Gauball, Gausingen oder Gaujugendtag, alles hat hier schon stattgefunden. Die Trachtenvereine der Umgebung nutzen die Halle, wenn sie selbst für ihre Feste und Veranstaltungen keinen geeigneten Rahmen finden können. Auch die Gemeinde hält ihre Bürgerversammlungen oder Großinformationsveranstaltungen, wie zum Autobahnausbau hier ab, sie wurde auch für Wahlveranstaltungen der Parteien und Gruppierungen genutzt. Große Trachtenhochzeiten und mehrere Geburtstage wurden hier ganz groß gefeiert und beim Leichentrunk nahmen die Angehörigen und Gäste Abschied von verdienten Bürgern. Unzählige Veranstaltungen, bei denen der Saal ganz voll war, haben in den letzten 40 Jahren hier stattgefunden.

Der damalige Vereinsvorstand Sepp Steindlmüller brachte 1982 die Idee zu einem eigenen Vereinsheim auf den Tisch. Damals mussten zuerst die Bedenken innerhalb des Vereins und der Gemeinde, sowie hohe bürokratische und finanzielle Hürden überwunden werden, um den Bau überhaupt in Angriff nehmen zu können. Eine Vielzahl von Vereinsmitgliedern stand mit ihrer Arbeitskraft und Unterstützung jedoch hinter dem damaligen Vorstand, so dass der gesamte Bau in Eigenleistung auf Gemeindegrund errichtet werden und betrieben werden konnte. Marianne und Sepp Steindlmüller waren der Motor in der Bauphase und beim Hallenbetrieb in den ersten Jahren.

Bericht und Foto: Heinrich Rehberg


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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