Ukraine- & Nothilfe

250 Tage Ukraine-Krieg – Chiemgauer Helferkreis

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Seit nunmehr 250 Tagen tobt der Krieg Russlands gegen sein Nachbar- und Bruderland Ukraine. Mit diesem Land und speziell mit der Diözese Ternopil im Westen des Landes pflegt seit 22 Jahren ein Chiemgauer Helferkreis freundschaftliche Beziehungen. Die bisher schon geleistete Unterstützung ist mit Ausbruch des Krieges zu einer noch notwendigeren Hilfe geworden. Nach heurigen vielen Hilfstransporten und Spendenaktionen zieht die Vorsitzende Kathi Schmid eine erste Bilanz, sie erzählt in ihrem Haus in Höhenmoos, dabei ist es ihr ein Anliegen, zwischendurch einmal Danke zu sagen. 

 „Der Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 und der immer noch andauernde Krieg hat für Millionen Menschen Leid und Elend gebracht. Viele suchten Sicherheit im Ausland, viele sind aber in ihrem Land geblieben und in den Nordwesten der Ukraine geflüchtet. In die Region Ternopil, die ca. 140 km südöstlich von Lemberg liegt, sind  an die 250.000 Flüchtlinge gekommen, so viele, wie die Region Einwohner zählt“ – so ein erster Blick in das in Not geratene Land.

 Seit vielen Jahren unterhält der Verein „Helferkreis für die Diözese Ternopil“ gute Beziehungen dorthin, kennt die dort verantwortlichen Personen und arbeitet eng mit ihnen zusammen und Kathi Schmid fährt fort: „Durch erfolgreiche Aufrufe in der Presse mit der Bitte um Sach- und Geldspenden konnten wir bereits Anfang März Hilfstransporte in die Ukraine losschicken. An dieser Stelle gilt ein aufrichtiger Dank für die riesige Hilfsbereitschaft unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ob wir Helfer, Fahrer, Fahrzeuge für die Transporte oder Lagerraum benötigten, es wurde uns geholfen. Sei es im Haus der Vereine in Höhenmoos, in der Halle der Freiwilligen  Feuerwehr in Prien sowie in den Räumen der Fa. TechDivision in Kolbermoor, alle halfen mit, die Logistik für dieses Unternehmen `Soforthilfe` aufzubauen. Herzlicher Dank auch für die vielen großen und kleinen Geldspenden von Privatpersonen, von Firmen, Vereinen, Einrichtungen und Organisationen, die mit verschiedensten Projekten und Benefizveranstaltungen große Summen zum Kauf von dringend benötigten Hilfsgütern wie Lebensmittel, Kindernahrung, Hygieneartikel, Medikamente, Decken, Schlafsäcke Schulsachen usw. bis hin zu Notstromaggregaten und zuletzt einem Sanitätsauto spendeten“.

 Der ständige Kontakt vor Ort ist Pfarrer Firman, er stellt die jeweils benötigten Sachen in einer Liste zusammen. Sie ist wiederum die Grundlage für die zielgerichteten Hilfslieferungen, die dann von den Spendengeldern erworben werden. Viele Firmen halfen mit, dass inzwischen 16 Hilfstransporte in die Ukraine geschickt werden konnten. Weiters sagt die Vorsitzende: „Leider ist noch kein Ende der Hilfe-Notwendigkeit abzusehen, denn die meisten der Geflüchteten können nicht in ihr Haus oder ihre Wohnung zurück – wohin auch, wenn das Haus, der Ort, die Infrastruktur zerstört sind? Laut Pfarrer Firman rechnet die Diözese mit vielen Langzeitflüchtlingen und versucht, so viel Wohnraum wie möglich in ihren eigenen und in leerstehenden Häusern für diese Menschen zu schaffen und herzurichten.  Eine große Hilfe ist uns dabei die `Aktion Sternstunden` des Bayerischen Rundfunks. Sie stellte uns speziell für die die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlingskinder bisher 70.000 Euro zur Verfügung“.

 Blick nach vorne und Aufruf für weitere Spenden

 Im Blick nach vorne heißt es: „Für die  Flüchtlinge wird alle zwei Wochen rund um die Kathedrale in Ternopil ein Markt abgehalten. Gegen geringes Entgelt erhält jeder ein  mit Allem  versehenes Lebensmittelpaket, das für zwei Wochen ausreicht. 1.500 solcher Pakete werden für jeden Markttag von Seminaristen des Priesterseminars und vielen ehrenamtlichen Helfern gepackt und an die Berechtigten ausgegeben. Diese Aktion ist jedoch mit hohen Kosten verbunden, an denen sich der Helferkreis –  – soweit es seine finanziellen Möglichkeiten erlauben – beteiligt. Wir bitten deshalb weiterhin um Ihre Spendenbereitschaft. Wer einen Beitrag leisten möchte, hier die Bankverbindung:

 Helferkreis Ternopil – Sparkasse Rosenheim, IBAN: DE44 7115 0000 0000 0535 38.

 Für Spendenquittungen bitte im Feld `Verwendungszweck die genaue Adresse angeben. Herzlich Vergelt´s Gott für Ihre Hilfe. Ihre Spende, Ihr Engagement und Ihr Mitgefühl für die von Kriegsnot geplagten Menschen in der Ukraine. Sie sind auch in Zukunft auf unsere Hilfe angewiesen“.

 Infos auch unter www.helferkreis-ternopil.de

 Fotos/Repros: Hötzelsperger / Diözese Ternopil / Helferkreis

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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