Brauchtum

23. Frühjahrssingen und Musizieren in Burgkirchen

Drei Jahre mussten die Anhänger der echten, traditionellen Volksmusik darben „zwengs dem elendigen Virus“, wie Moderator Fritz Schwärz die alles unterbrechenden Corona-Zeiten nannte. Insofern blühten sowohl Sänger und Musikanten und vor allem das Publikum auf beim 23. „Burgkirchner Frühjahrssingen & Musizieren“, das im vollbesetzten Bürgerzentrum stattfand.

Und um es gleich vorwegzunehmen: Die Veranstaltung, die über 20 Jahre das Burgkirchener Urgestein Franz Eckl und übergangsweise dann Karin Gumpinger mit großem Erfolg organisiert hatten und zu einem festen Bestandteil im Kulturleben Burgkirchens machten, blüht Gottseidank wieder auf. Sie ist wirklich bestens aufgehoben bei Christiane Kreilinger, die auf ihre Erfahrung mit großen Veranstaltungen beim Trachtenverein, aber auch auf ihre hervorragenden Verbindungen zu namhaften Gruppen in der Alpenregion auf dem Gebiet der Volksmusik zurückgreifen kann. Dennoch seien „zache“ Verhandlungen für das Zustandekommen vonnöten gewesen, einerseits unterbrochen durch Corona und andererseits, um sie gewinnen zu können, verriet Moderator Schwärz.

Die Arbeit hat sich jedenfalls gelohnt und mit der Martal-Musi, den Grenzgängern, den Geschwistern Moosrainer und der Aufhamer Gitarrenmusi standen nicht nur hervorragende Interpreten von alpenländischer Volksmusik und -gesang auf der Bühne, sondern auch eine gute Mischung von alt und jung. So lauschten und schauten die Jüngeren fast ehrfürchtig auf die „Aufhamer Gitarrenmusi“, die schon seit über 50 Jahren auf den Bühnen der Alpenländer steht und viele Preise eingeheimst hat. Vor allem kamen die Eigenkompositionen wie beispielsweise der Flori-Walzer von „Kopf“ Gerhard bestens an. Auch die „Grenzgänger“, die aus dem Landkreis stammen, begeisterten das Publikum. Sie spielten in der Besetzung Harfe, Geige und Ziach. Simon bot mit seiner Gruppe einige Eigenkompositionen, von denen eine seinem unvergessenen Großvater Hans Zöbl (Reischacher Holzlandmusi) gewidmet war. Er hatte in ihm die Begeisterung geweckt und die Spielweise beigebracht. Wunderbar hörten sich auch ihre Interpretationen einiger Stücke von Herbert Pixner an.

Aus einer berühmten Volksmusik-Ecke waren die Geschwister Moosrainer angereist, aus Riedering im Chiemgau. In jugendlicher Frische, mit dennoch Erfahrung schon von Kindheit an, boten sie traditionelle Lieder. Darin besangen sie den Frühling und die Liebe, oft mit einem wunderbaren Jodler drauf. Wen wundert’s, dass sie vom Alpenländischen Volksmusikwettbewerb mit einem Preis heimkehrten.

Genauso wie die siebenköpfige, noch junge Martal-Musi aus dem Rupertigau schon mehrere Preise absahnte. Dass die Musikantin und ihre sechs Manner bei vielen Gelegenheiten und vor allem als Tanzlmusi so gefragt sind, braucht einen nicht zu wundern. Sie sorgten gleich für einen schwungvollen Auftakt, nachdem Gemeinderat Klaus Berreiter offiziell begrüßt hatte, und hielten den ganzen Abend über die Gäste in Stimmung. Gerne hätte dieser Abend auch noch länger dauern dürfen. Jedoch bei dem alles andere als frühlingshaften Wetter zog es die Menschen auch wieder heim in die vier wärmenden Wände – innerlich erwärmt von Sängerinnen, Sängern und Musikanten und mit der Hoffnung auf ein weiteres Schmankerl dieser Art.

Bericht: Mariele Vogl-Reichenspurner – Fotos:  Sabine Bachmaier

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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