Land- & Forstwirtschaft

Grüne Branche drittgrößter Wirtschaftsfaktor in Bayern

Die Landwirtschaft zählt zusammen mit dem vor- und nachgelagerten Bereich zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen in Bayern. Nur Automobil- und Maschinenbau setzen mehr um.

Bayern ist mit seinen über 105.000 bäuerlichen Betrieben eine landwirtschaftliche Kernregion in Europa. Wie aus dem Agrarbericht 2020 hervorgeht, erzielt die Land- und Forstwirtschaft in Bayern zusammen mit den vor- und nachgelagerten Bereichen rund 177 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Damit gehören die Land- und Ernährungswirtschaft und das gesamte Agribusiness zu den umsatzstärksten Branchen in Bayern. Erfolgreicher sind nur die Automobil- und Maschinenbauer.

In Bayern sind eine Million Menschen in der grünen Branche tätig. Wie in anderen Wirtschaftsbereichen auch, spielt der Export in diesem Bereich eine wichtige Rolle. Der Wert der ausgeführten Agrar- und Ernährungsgüter stieg 2018 auf einen Wert von 9,71 Milliarden Euro.

Die Land- und Forstwirtschaft in Bayern ist von Familienbetrieben geprägt und im bundesweiten Vergleich sehr kleinteilig strukturiert.

Bayerns Landwirtschaft in Zahlen

    • Es gibt in Bayern 105.297 landwirtschaftliche Betriebe (Agrarbericht 2020), Mehrfachantragsteller ab 1 ha)
    • Die Betriebe bewirtschaften im Schnitt 30 Hektar Landfläche.
    • Von den bayerischen landwirtschaftlichen Betrieben wirtschaften etwa 38 Prozent im Haupterwerb und 62 Prozent im Nebenerwerb.
    • Drei von vier Betrieben haben Viehhaltung. 2019 waren darunter 27.588 Milchkuhhalter und rund 4.500 Schweinehalter
    • Bayern hat mit über 10.500 Bio-Bauern bundesweit die meisten ökologisch wirtschaftenden Betriebe. Sie bewirtschaften eine Fläche von über 365.000 ha Fläche.
    • Diversifizierung: Etwa zwei Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern stehen mindestens auf einem weiteren Einkommensstandbein – von der Aufbereitung von Brennholz und der Erzeugung von Energie über Lohnunternehmen bis hin zur Verarbeitung und/oder Direktvermarktung der Produkte und Urlaub auf dem Bauernhof.
    • Flächennutzung: Die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) beträgt in Bayern rd. 3,1 Millionen Hektar. Rund 65 Prozent der LF in Bayern wird ackerbaulich genutzt; 35 Prozent sind Grünland. Die Waldfläche beträgt in Bayern rund 2,5 Millionen Hektar, die über ein Drittel der Gesamtfläche Bayerns bedeckt. Der bayerische Anteil an der Waldfläche Deutschlands beträgt damit rund 23 Prozent.
    • Flächenverlust: Seit 1960 sind der landwirtschaftlichen Nutzung über 840.000 ha durch Siedlungs- und Verkehrsprojekte entzogen worden. Der Flächenverbrauch betrug 2017 rund 11,7 Hektar pro Tag und 2018 10 ha pro Tag. Von 2017 auf 2018 gingen der Landwirtschaft in Bayern 6.222 ha verloren, was dem Verlust der Bewirtschaftungsgrundlage von mehr als 200 durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betrieben in Bayern entspricht.

Landwirte übernehmen immer wichtigere Aufgaben

Trotz vieler Herausforderungen sind die Zukunftsaussichten in der Land- und Forstwirtschaft positiv, denn die Bäuerinnen und Bauern übernehmen in unserer Gesellschaft immer vielfältigere und wichtigere Aufgaben. Neben hochwertigen Lebensmitteln erzeugen die bayerischen Bauernfamilien heute auch Energie sowie nachwachsende Rohstoffe und sind für den Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft verantwortlich.

Weitere interessante Zahlen, Fakten und Details: Steckbrief der bayerischen Land- und Forstwirtschaft

Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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