Brauchtum

 120 Jahre D´Innviertler Rosenheim – Geschichte

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Gefeiert wird am Samstag, 1. Juli mit einem Tanz- und Jubiläumsabend in der Auerbräufesthalle in Rosenheim ab 20 Uhr.

Viele Stationen hat es im nunmehr 120jährigen Bestehen des Rosenheimer Trachtenvereins „D´Innviertler“ seit seiner Grünung 1903 gegeben als Arbeiter einer Munitionsfabrik den Schuhplattler-Verein „Dö schwarzen Brüada“ in Rosenheim-Ziegelberg gegründet haben. In all den Jahren mit Höhen und Tiefen, mit Herausforderungen und Begeisterungen sowie mit großen Festen und einigen Neuanfängen standen die Liebe zur Heimat und die Pflege der Bräuche im Mittelpunkt – bis heute und so soll es auch fortan bleiben.

Erstmals erwähnt wurde der Vereinsname „D´Innviertler“ im Protokollbuch der „Grüabigen“ (heute Bruderverein „Alt-Rosenheim“) im Jahr 1909. Die erste Fahne wurde 1914 enthüllt, die Weihe mit dem Trachtenverein „Wendlstoana“ aus Hausham als Pate konnte erst 1929 vorgenommen werden. Weitere Stationen waren: 1921 die Übernahme der Patenschaft beim Trachtenverein „D´ lustinga Isartaler“ in München. 1923 das 20jährige Gründungsfest mit den Jubiläen „20 Jahre Inngau-Trachtenverband“ und „30 Jahre Griabinga“. 1930 waren die Innviertler mittendrinnen als in Rosenheim ein Trachtenaufmarsch mit 10.000 Trachtlern aus Bayern und Österreich und mit 20.000 Zuschauern für Aufsehen sorgte. 26 Innviertler verloren im II. Weltkrieg ihr Leben, nach der Wiederbelebung des Vereinsbetriebes ab 1946 waren 1949 die Übernahme der Patenschaft beim Trachtenverein Lauterbach und 1950 die Teilnahme beim Gaufest in Schlossberg die ersten Höhepunkte. 1955, also zwei Jahre nach dem eigentlichen Termin wurde der 50. Vereinsgeburtstag mit einem Heimatabend gefeiert, 1964 erfolgte der 60. Geburtstag in Verbindung mit einer zweiten Fahnenweihe. Göd waren wieder die „Wendlstoana“ aus Hausham, bei diesen waren dann 1967 die Innviertler der Pate bei deren Fahnenweihe.

1971 kam es durch Schorsch Argstatter zur Einführung einer Gaugruppe, die 1978 eine gute Gelegenheit des Auftretens bekam als in der Inntalhalle mit den Paten- und Brudervereinen das 75jährige Gründungsfest gefeiert wurde. Im kleinen Rahmen und wieder in der Inntalhalle wurde das 90jährige Vereinsjubiläum gefeiert, ein Jahr später 1994 kam es zum ersten Kindervolkstanzkurs unter dem Motto „Sepp, Depp, Hennadreck“ im Saal des Stadtjugendrings Rosenheim. Dieser nachwuchsfördernde Kurs findet seither alljährlich statt. Als 2003 das Doppeljubiläum „100 Jahre Innviertler und 100 Jahre Inngau-Trachtenverband“ zu feiern war, kam es zur Uraufführung einer eigenen Jubiläumsmesse auf dem Max-Josefs-Platz. Von 2006 bis zum Beginn von Corona im Jahr 2020 gab es dann den jährlichen Tanz in den Mai im Kolpingsaal, heute „Saal des Künstlerhofes“ und 2017 wurde mit den bis jetzt angebotenen Plattlerkursen begonnen. Das 110jährige Vereinsfest wurde 2013 feierlich und brüderlich mit dem Trachtenverein „Alt-Rosenheim“ gefeiert. Und so werden all die Rosenheimer Trachtenvereins-Mitglieder, aber auch viele weitere Förderer, Interessierte und Tanzfreudige am 1. Juli in die Auerbräu-Inntalhalle kommen, um an den Jubiläums-Freuden der Innviertler teilzuhaben. In diesem Sinne: „Auf geht´s am Samstag, 1. Juli zu den Innviertlern“.

Fotos: Trachtenverein D´Innviertler

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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