Die Ursprünge Bernaus liegen sehr weit zurück, wie Kelten- und Römerfunde belegen. Im 10. Jahrhundert jedoch erscheint zum ersten Mal der Ortsname Bernau in einer Urkunde, und zwar als »Pernouua« im „Codex Odalberti“, dem ältesten der Salzburger Urkundenbücher. Hierin erhalten ein Adalung und sein Bruder Ogo vom Salzburger Erzbischof und Abt des Klosters St. Peter den Zehent von Bernau, der eine nennenswerte Größe gehabt haben muss.
Die Feierlichkeiten im kommenden Jahr anlässlich dieser ersten Erwähnung nehmen langsam immer konkretere Formen an. Neben der „ersten urkundliche Erwähnung“ vor 1100 Jahren können aber auch noch weitere Jubiläen begangen werden, wie „220 Jahre eigene Pfarrei“, „100 Jahre Einweihung der neuen Kirche“ oder „90 Jahre Fertigstellung der Autobahn“. Seitens des Heimatarchivs ist geplant, das ganze kommende Jahr über im Rathaus mit wechselnden Fotoausstellungen verschiedene Bereiche der Bernauer Ortsgeschichte zu beleuchten. Mehrere Regalmeter mit in Leitzordnern zusammengetragenen Fotos und Postkarten von Josef Aiblinger, dem ehemaligen Archivleiter, dienen dazu als Grundlage.
Im Archiv fand sich neben der Fotografie der oben erwähnten Urkunde u.a. die abgebildete kolorierte Ansichtskarte vom Ende des 19. Jahrhunderts mit Blick auf das Dorf Bernau (Stempel vom 19. Juni 1899). Um die Fotoausstellungen aber möglichst interessant und abwechslungsreich zu gestalten, ist der neue Archivleiter dennoch auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. In vielen Häusern schlummern – teilweise in Schachteln und Alben verstaut – viele vergessene Schätze in Text und Bild, die Zeugnis von der Vergangenheit geben. Haben Sie alte Fotos und Dokumente? Für das Heimatarchiv sind folgende Themen interessant: die Entwicklung der Bernauer Höfe, der beginnenden Tourismus mit den verschiedenen Pensionen um 1900, der Werdegang von Vereinen, der Neubau der Bernauer Kirche im Jahr 1926, der Bau der Reichsautobahn 1935/36, der Rasthausbau 1937/38 oder die Zeit der beiden Weltkriege? Das Archivteam würde sehr gerne diese Schätze sichten, kopieren oder einscannen und sie so für künftige Generationen erhalten.
Berichten oder schreiben Sie uns darüber oder wenden Sie sich direkt an Georg Leidel, Lärchenstr. 6c, Tel. 2977.
Bericht und Bildmaterial: Gemeinde Bernau am Chiemsee




